Die IT-Branche mag Modeworte. Vor allem, wenn man darin Buchstaben und Zahlen kombinieren kann, zum Beispiel Web 2.0, Industrie 4.0 oder – spätestens seitdem die Lizenzkosten für UMTS abgeschrieben sind – auch 5G. Man trifft auf 5G in Fachartikeln, auf Messen und in politischen Papieren wie „5 Schritte zu 5G“. Doch 5G ist mehr als ein Modewort. Es ist die Technologie der Zukunft. Sie bietet nahezu hundertprozentige Netzabdeckung, Latenzen unter einer Millisekunde und Spitzendatenraten von 10 bis 20 GBit/s sowie garantierte Datenraten von einem GBit/s an jedem Punkt des Netzes.
Der Weg zu 5G führt über kleinräumige Mobilfunkzellen mit Anbindung an Glasfasernetze. Wegen ihrer niedrigen Sendeleistung eignen sich die Zellen vor allem für den Einsatz in Städten und schließen so die Versorgungslücken im Makronetz. Das ist wichtig, denn innovative Dienste und Anwendungen benötigen eine deutlich erweiterte Glasfaserinfrastruktur bis zu einem Festnetz- oder Drahtlos-Verteilpunkt.
5G ist nicht nur die Technologie der Zukunft, sondern auch die nächste Stufe der Informationsgesellschaft. 5G ermöglicht autonomes Fahren, intelligente Fabriken und den Wandel zum „ubiquitären digitalen Lebensstil“ – aber nur, wenn Gerätehersteller und Netzbetreiber die benötigte Infrastruktur in den kommenden Jahren aufbauen. Das verursacht extrem hohe Kosten. Wenn die Politik es ernst meint mit Initiativen wie „5 Schritte zu 5G“, müssen diese Investitionen der Unternehmen gefördert werden. Nur so ist garantiert, dass 5G in Deutschland schnell sein volles Potenzial entfaltet.