Digitale Plattformen

Den Aufschlag wagen

20. April 2021, 16:10 Uhr | Autor: Rainer Zinow / Redaktion: Sabine Narloch
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Auto, Druckluft, Maschinennutzung – alles as-a-Service: Immer mehr Unternehmen bieten vormals physische Güter als Dienstleistung an. Eine signifikante Transformation findet statt. Die Plattformökonomie mag dabei Unternehmen Wachstum und Wettbewerbsvorteile versprechen – doch der Mittelstand zögert.

Von Amazon bis Airbnb: Im B2C-Umfeld gehören digitale Plattformen zum Alltag wie der morgendliche Kaffee zum Frühstück. Und auch im B2B-Geschäft verlieren im Zeitalter der Vernetzung klassische Wertschöpfungsketten zunehmend an Bedeutung. Stattdessen erfolgt die Wertschöpfung immer stärker durch digitale Services. Digitale Plattformen und die damit verbundene Plattformökonomie gewinnen so weiter an Bedeutung. Dem Mittelstand ist diese Entwicklung keineswegs fremd – genau wie die Tatsache, dass die Plattformökonomie die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Unternehmen erhöht. Und dennoch: Deutsche Unternehmen agieren zögerlich. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom gaben zwar schon Ende 2019 mehr als vier von zehn Unternehmen (45 Prozent) an, dass sie digitale Plattformen eher als Chance für das eigene Unternehmen sehen. Zugleich hielten solche Plattformen jedoch drei von zehn Unternehmen (30 Prozent) auch für ein Risiko.

„Manager und Unternehmer müssen aufwachen“

Bitkom-Präsident Achim Berg wird deutlich: „Jede Branche und jedes Unternehmen muss sich mit digitalen Plattformen beschäftigen. Die Bedeutung und gerade auch die Chancen digitaler Plattformen werden in der deutschen Wirtschaft immer noch unterschätzt“, sagte Berg bei der Veröffentlichung der Studie. „Manager und Unternehmer, die heute noch glauben, dass die Plattformökonomie keine Auswirkungen auf ihr Unternehmen hat, müssen aufwachen.“

Das sollte möglichst schnell passieren: Wer die Zeit für die Veränderung nicht aufbringt, könnte den Anschluss verpassen. Es genügt in Zukunft nicht, sich an das bisher Erreichte zu halten und Innovationen kritisch zu beäugen. Eine solche Einstellung hat schon vor der Corona-Pandemie zu Rückschritt geführt – und jetzt umso mehr. Dass heute große Internetfirmen die Lagerhallen und Fabriken Europas für sich entdecken, sollte in Deutschland eine Plattformrevolution auslösen. Andernfalls läuft der Mittelstand Gefahr, zum reinen Datenlieferanten zu werden – anstatt auf Basis der eigenen Daten und Expertise selbst digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. 

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