Auch wenn es viele Spracherkennungslösungen gibt, die mittlerweile einwandfrei und unkompliziert funktionieren, so haftet ihnen mitunter ein schlechter Ruf an. Der Grund: Viele Unternehmen, aber auch Privatpersonen, haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen damit gemacht. Ein Umstand, der Anbieter solcher Lösungen darüber nachdenken lässt, neue Wege der Vermarktung zu beschreiten.
Nuance Communications beispielsweise bietet Entwicklern das „Nuance Mobile Developer Program“ (NMDP) an. Das Programm stellt interessierten App-Entwicklern die Nuance-API für Cloud-basierte Spracherkennung und -synthese zur Verfügung. Zudem bietet das Unternehmen seine erfolgreichen Spracherkennungs-Applikationen Dragon-Dictation und Dragon-Search zum kostenlosen Download im I-Tunes-App-Store von Apple an mit dem Ziel, über positives Feedback im Massenmarkt langfristig auch die Unternehmen zu erreichen.
Der Grund, weshalb viele Unternehmen schlechte Erfahrungen mit Spracherkennungstechnologie gemacht haben, liegt für Michael-Maria Bommer, General Manager DACH bei Nuance, nicht in der Technologie, sondern im strategischen Wert, welcher der Spracherkennung im Unternehmen zugewiesen wird. Ein Sprachsystem könne demnach scheitern, wenn man es bei der Anschaffung einer TK-Anlage nicht als Kernsystem, sondern als nachrangigen Faktor sehe und quasi „nebenher“ umsetze. „Wenn Unternehmen der Sprachverarbeitung und dem damit verbundenen positiven Anruferlebnis eine hohe Priorität einräumen, Projekte strategisch aufsetzen und zusammen mit einem Profi angehen, dann erhalten sie Lösungen, welche die Kundenzufriedenheit steigern, Kosten reduzieren, mehr verkaufen helfen und manchmal sogar ganz neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Zum Glück erleben wir einen Umdenkprozess, der die Produktivitätspotenziale von Sprachlösungen freilegt“, so Bommer.
Dass Sprachsysteme für kleine und mittelständische Unternehmen aus diesem Grund zu teuer werden könnten, sieht Michael-Maria Bommer nicht: „Sprachservices aus der Cloud bieten die Möglichkeit, die Kosten pro Transkription sehr niedrig zu halten, so dass der ROI schnell erreicht wird. Klar ist: Ein komplett automatisiertes Sprachsystem lohnt sich erst ab einer bestimmten Zahl von Anrufen. Voicemail-to-Text-Anwendungen sind durchaus aber schon für kleine Unternehmen interessant.“