Fragmentierte nationale Marktbedingungen erfordern globale Integrationskonzepte

Die Zukunft von M2M

27. Mai 2015, 17:49 Uhr | Christoph Müller-Dott, Managing Director Germany & Austria, Orange Business Services
© Sergey Nivens - fotolia.com

Die zersplitterten Mobilfunkmärkte – innerhalb Europas und erst recht auf globaler Ebene – mit ihren sehr unterschiedlichen Gegebenheiten stellten die großen Hersteller von Fahrzeugen und Consumer-Elektronik lange Zeit vor ein großes Problem beim breiten Einsatz der M2M-Technologie für Connected-Devices.

Wie sollte eine grenzübergreifend durchgängige Konnektivität gewährleistet werden, insbesondere bei hohen Bandbreiten? Diese Frage blieb lange Zeit ungeklärt. Die Zeit drängt jedoch, denn der Markt für Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M) ist gerade dabei, die kritische Masse zu erreichen. Schon jetzt gibt es etwa 224 Millionen mobile M2M-Verbindungen, haben Analysten von Ovum ermittelt. Die GSM Association (GSMA) prognostiziert, dass diese Zahl sich in den nächsten fünf Jahren fast verzehnfachen wird, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Danach gäbe es im Jahr 2020 rund zwei Milliarden mobiler M2M-Verbindungen, die etwa 20 Prozent des gesamten Traffics in den mobilen Netzwerken ausmachen würden.

„Um das Potenzial des M2M-Marktes zu heben, brauchen wir eine enge Zusammenarbeit der gesamten Branche, um die derzeit fragmentierte Struktur des Mobilfunkmarktes zu überwinden. Nur so können wir Skalierbarkeit und weltweite Interoperabilität schaffen“, sagt Hyunmi Yang, Chief Strategy Officer der GSMA. Ähnlich sieht dies auch Emmanuel Routier, Vice President Global M2M bei Orange Business Services: „Grenzübergreifende Konnektivität ist eine der wichtigsten Fragen, bei der wir zusammenarbeiten müssen. Denn die meisten M2M-Produkte sollen möglichst weltweit konsistent und einheitlich einsetzbar sein.“ Die internationalen Mobilfunkmärkte mit ihren Einschränkungen wie abweichenden Technologien, verschiedenen Frequenzen und einer Regulierung, die je nach Land sehr stark variiert, erschweren dies aber teils erheblich.

Bislang konnten die Hersteller darauf nur auf zwei Arten reagieren: Entweder man installierte eine Roaming-fähige SIM-Karte, die in nahezu jedem Land funktioniert, oder man setzte – in der Fabrik oder am Zielort – eine entsprechende lokale Karte ein. Beide Alternativen haben jedoch ihre Tücken:

  • Die Roaming-Variante empfiehlt sich nur dann, wenn das Datenvolumen gering ist. Connected Cars – einer der wichtigsten Anwendungsfälle von M2M – wären damit bereits aus dem Rennen, denn dabei werden jeden Monat Gigabits von Daten verschickt.
  • Auch die lokale Variante ist nicht ideal, denn sie hat zur Folge, dass das Gerät nicht ausreichend getestet werden kann, bevor es die Fabrik verlässt. Und der Hersteller bräuchte einen großen Fundus unterschiedlicher SIM-Karten und Modems, die in unterschiedlichen Netzwerken funktionieren.

Und das sind nur die technischen Fragen, die es zu lösen gilt! Dazu müsste der Hersteller auch noch mit jedem einzelnen Mobilfunknetzbetreiber in seinen Zielmärkten die Konditionen verhandeln, dann die Rechnungsstellung aus den einzelnen Ländern steuern und schließlich einen durchgängigen Kunden-Support in äußerst heterogenen Märkten leisten. Eine Komplexität, die durchaus das gesamte Geschäftsmodell in Frage stellen kann.

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