Die Einführung der embedded SIM (eSIM) steht kurz bevor. MS&C hat neben den technischen Aspekten auch die Auswirkungen auf Kundenbeziehungen und die aktuelle Wettbewerbslage analysiert und dabei Handlungsbedarf für Mobilfunknetzbetreiber festgestellt.
Auf den ersten Blick scheint es sich lediglich um eine Änderung des Formfaktors zu handeln. Tatsächlich wird die Branche aber in weit größerem Maße berührt werden, als noch beim Wechsel von micro- zu nano-SIM vor einigen Jahren, so die Aussage von MS&C.
Symbiose mit dem Internet of Things
Noch in diesem Sommer wird der Branchenstandard zur eSIM von der GSMA verabschiedet. Dieser soll weltweite Interoperabilität zwischen allen Endgeräteherstellern und Netzbetreibern sicherstellen. Nicht nur heutige Hardwarehersteller, sondern auch die Hersteller künftiger “Connected Devices” begrüßen die Einführung aufgrund des Formfaktors und der anvisierten Nutzerfreundlichkeit - die Vernetzung ihrer Geräte wird deutlich erleichtert. Mittels fest verbauter SIM-Karten lässt sich Konnektivität zukünftig auch in kleineren oder bisher offline genutzten Geräten anbieten.
Der Wholesale Connectivity-Anbieter
Ausgehend vom Wegfall des manuellen SIM-Kartentauschs beim Betreiberwechsel und der damit verbundenen Digitalisierung, wird sich die Wechselbereitschaft der Kunden deutlich erhöhen. Ein daraus folgender Rückgang der Kundenloyalität wird den Wettbewerbsdruck unter den etablierten Anbietern weiter steigern und den Preis- und Verdrängungswettbewerb verstärken, konstatiert das Consulting-Unternehmen.
Durch die 100 Prozent digitale Kundenbeziehung werde zusätzlich der Markteintritt neuer Wettbewerber ermöglicht. Hierbei intensiviert sich insbesondere der Trend zur Übernahme der Kundenbeziehungen durch internationale IT-Konzerne und Endgerätehersteller. Mittels der eSIM könne Konnektivität auf diese Weise einfacher als je zuvor über bestehende Endgeräte angeboten werden. In diesem Szenario werden Mobilfunkbetreiber zu reinen “Wholesale Connectivity”-Anbieter.