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Editorial

Finanzkrise? Welche Finanzkrise?

»AMD baut 1.100 Stellen ab«, »Gravis entlässt 49 Mitarbeiter«, »Autodesk trennt sich von zehn Prozent seiner Belegschaft«, so die Titel einiger News auf www.crn.de am Montag Mittag.

Autor:Markus Reuter • 20.1.2009 • ca. 0:55 Min

Kein Tag, ohne neue Negativ-Schlagzeilen. Google listet für den Suchbegriff »Finanzkrise« 43.814 Nachrichten auf. Zum Vergleich: Für den Lieblings- Suchbegriff »Sex« findet die Suchmaschine 88.470 News. Gar nicht mal so viele Treffer mehr.

Kein Wunder, dass die Krise mittlerweile auch in den Köpfen der IT-Händler angekommen ist: Fast jeder Zweite geht von einem rückgängigen IT-Markt aus – so das Ergebnis der CRN-Marktforschung »Channeltracks«. Das ist der historische Tiefstand für unseren Index, noch nie gab es so viele Pessimisten. Wenn ich IT-ler treffe, höre ich auf meine Frage, wie es denn so läuft, immer die gleichen Antworten: »Noch ganz gut – trotz der Finanzkrise.« Oder »Schlechter als im Vorjahr – natürlich wegen der Finanzkrise.«

Wie wäre es denn, wenn wir das böse Wort einfach aus unserem Vokabular streichen würden. In Konsequenz würden die Geschäfte dann einfach »ganz gut« laufen. Oder »schlechter als im Vorjahr«. Und vielleicht laufen sie dann sogar gleich etwas besser, wenn wir »Finanzkrise« nicht mehr denken und aussprechen. Denn dass das Bewusstsein das Sein bestimmt, wusste schon der deutsche Philosoph Georg Friedrich Hegel.

In diesem Sinne: Ich hoffe, dass Ihr Geschäft gut läuft. Und wenn nicht, dass es in den nächsten Monaten besser wird.

Mit den besten Grüßen,

Markus Reuter