Der Bericht beschäftigt sich auch ausführlich mit der Frage, ob und wie Frauen durch Anwendung der Künstlichen Intelligenz (KI) und des maschinellen Lernens benachteiligt werden. "Algorithmen sind nicht neutral", erklärte Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht. "Nur wenn wir wissen, wie sie funktionieren, können wir der Diskriminierung von Frauen und Männern entgegenwirken."
Computergestützte, lernende KI-Systeme würden zunehmend in der Kreditvergabe eingesetzt und stellten bei der Personalauswahl die Weichen für berufliche Werdegänge. "Entscheidend sind hierbei die Trainingsdaten, sie dürfen keine Stereotype oder diskriminierenden Strukturen abbilden." Ihre Entscheidungsverfahren müssten transparent und nachvollziehbar sein.
Lambrecht betonte, das Homeoffice sei eine Chance für die Gleichstellung – wenn der Rahmen stimme. "Mobiles und flexibles Arbeiten bringt zwar mehr Flexibilität, aber auch die Gefahr einer Doppelbelastung, besonders für Mütter." Erst wenn Männer den gleichen Anteil an familiärer Sorgearbeit übernähmen, stünden Frauen im Erwerbsleben die gleichen Verwirklichungschancen offen.
Yollu-Tok sprach sich dafür aus, digitalisierungsbezogene Gewalt besser einzudämmen, die sich häufig gegen Frauen richte: "Hier gibt es große Wissenslücken an der Schnittstelle zwischen Fachberatungsstellen und der Polizei, bei den Gerichten und Strafverfolgungsinstitutionen."
Die Bundesregierung stellt einmal pro Legislaturperiode ihren Gleichstellungsbericht vor. Es geht darum, inwieweit die im Grundgesetz geforderte Gleichstellung der Geschlechter in Bildung und Erwerbsleben durchgesetzt ist.