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Green IT: Zu viel Hype, zu wenig Inhalt

Die CeBIT war im Hinblick auf Green IT eine Enttäuschung. Das Thema ist auf dem besten Weg, von platten Marketingaussagen überlagert zu werden.

Autor:Redaktion connect-professional • 14.3.2008 • ca. 1:35 Min

Eines der wesentlichen Themen auf der diesjährigen CeBIT war Green IT, leider wurden die Erwartungen enttäuscht, so die Einschätzung von Experton. Das Thema Umweltfreundlichkeit wird seit gut einem Jahr von den großen Hardware-Anbietern, aber auch von Herstellern aus den Bereichen System Management getrieben. Seit gut sechs Monaten ist das Thema auch bei den CIOs auf der Agenda, und viele Anwender sind tatsächlich dabei, Ihre Rechenzentren durch entsprechende Investitionen in Virtualisierungslösungen für Server, Storage und Netzwerk, sowie in IT-Hardware und Klimatechnik umweltfreundlicher zu machen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen auf der CeBIT, Produkte vorgestellt zu bekommen, die den Green IT Bemühungen der Anwender entgegen kommen.

Leider wurde diese Erwartung jäh enttäuscht. »Zwar war Green IT eines der Top Themen der CeBIT 2008, jedoch waren die Inhalte eher dünn gesät. Die absolute Mehrzahl der Aussteller hatten zwar Green IT auf ihren Fahnen stehen, jedoch zeigten die wenigsten tatsächlich Neues zum Thema«, resümiert Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei der Experton Group. »Anbieter, die in den letzten Monaten überhaupt nichts Neues zum Thema entwickelt haben, erklären heute, dass sie seit 30 Jahren ständig ihre Produkte im Hinblick auf Green IT optimieren«, ergänzt Schwab weiter. Offenbar sind die meisten Anbieter willens, das Thema Green IT langsam aber sicher durch merkwürdige Marketingaussagen bis zur völligen Bedeutungslosigkeit zu hypen.

Die meisten Anbieter tun sich mit dieser Taktik jedoch keinen Gefallen. Eine aktuelle Studie der Experton Group belegt, dass derzeit rund 35 Prozent der deutschen Unternehmen bereit wären Geld auszugeben, um den CO2 Ausstoß der IT zu senken und zwar ohne dass diese Investitionen sich notwendigerweise über geringere Kosten (z.B. Strom) wieder amortisieren müssen. »Diese Investitionsbereitschaft wird aber nur dann auch in tatsächliche Investitionen umgesetzt, wenn die erwünschten Ziele auch tatsächlich erreicht werden und vor allem realistisch vorab dargestellt werden«, kommentiert Schwab weiter. Aus Sicht der Experton Group sollten sich die Anbieter schnellstens auf ein realistisches und nachvollziehbares Produktmarketing besinnen. Nicht alles muss »Grün« sein, aber Produkte die unter diesem Label feilgeboten werden, sollten auch etwas mit dem Thema zu tun haben.

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