Green IT wird Top-Thema
Green IT wird Top-Thema Der deutsche Markt für grüne IT soll in den nächsten Jahren rasant wachsen, prognostiziert eine aktuelle Studie der Experton-Group. Ein Exotenthema ist Green IT schon heute nicht mehr.

- Green IT wird Top-Thema
- Einkauf ignoriert Energieeffizienz

Erst etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass IT-Verantwortlichen in den USA auffiel, dass Strom in begrenzter Menge verfügbar ist und immer teurer bezahlt werden muss. Flugs hoben sie einen neuen Trend aus der Taufe: Green IT. Dem können sich auch deutsche Anwender nicht entziehen – in der Hälfte deutscher Unternehmen kümmert sich heute der CIO beziehungsweise die IT-Leiter als oberste IT-Instanz selbst um Green IT. Das ergab eine aktuelle Studie der Experton Group, die von APC, BMC, Cisco, Fujitsu Siemens, HP, IBM, SIS, Sun und VMware gesponsort wurde. Stromsparende IT-Konzepte fürs Rechenzentrum, die mit wenig Elektrizität, Kühlung und Materialaufwand viel rechnen, werden inzwischen sogar mit Preisen gekrönt: InformationWeek und die Experton Group prämieren im Frühsommer den Green CIO 2008 (siehe Kasten nächste Seite).
Bauchgefühl statt Messung Zu verbessern gibt es wahrscheinlich noch viel. Denn heute untersuchen nur rund 20 Prozent der von Experton befragten Unternehmen die Energieeffizienz ihrer Infrastruktur gezielt, man verlässt sich hier noch eher auf überschlägige Rechnungen. Dass weniger bei der Hardware oft mehr ist, hat sich aber herumgesprochen: Virtualisierung setzen mittlerweile rund drei Viertel der Befragten ein oder planen dies demnächst. Allerdings sind in 80 bis 85 Prozent der Rechenzentren nur einige Server virtualisiert. Im Bereich Storage sieht es noch schlechter aus, weil man hier geringere Effekte von der Technologie erwartet. Neue Hardware verspricht gewaltige Einsparungen, bei Servern zum Beispiel durch Multicore-Prozessoren. Zu sehen ist davon in der Praxis aber noch wenig, stellt Experton fest. Die Gründe: Unternehmen nutzen zu lange alte Geräte, die Verantwortung für Informationstechnik und Gebäudemanagement ist meist personell getrennt, der Einkauf kennt keine Metriken zur Energieeffizienz und Hersteller liefern keine objektiv vergleichbaren Daten zum Stromverbrauch.