Einkauf ignoriert Energieeffizienz
- Green IT wird Top-Thema
- Einkauf ignoriert Energieeffizienz

Klimatechnisch sieht es besser aus: Anlagen, die älter sind als drei Jahre, stehen nur noch selten in den von Experton befragten Firmen. Die aus energetischer Sicht empfehlenswerte Flüssigkühlung sehen aber die meisten Anwender skeptisch. Immerhin rund 20 Prozent der Befragten beginnen mit der Ausnutzung der Abwärme des Rechenzentrums, bei Großunternehmen sogar schon jedes vierte. Schlüssel zu einer energieeffizienten Infrastruktur ist letztlich der Einkauf. Hier sieht es durchwachsen aus: Einerseits fehlen umweltorientierte Einkaufspolitiken für IT-Güter weitgehend, der Stromverbrauch ist häufig noch kein Top-Anschaffungskriterium. Andererseits sagt rund ein Drittel der IT-Verantwortlichen, man würde durchaus mehr Geld für den Einkauf bekommen, wenn dadurch nachweislich Energie eingespart wird.
Green-IT-Markt wächst Offizielle grüne Einkaufspolitik oder nicht, der deutsche Markt für Green IT, also energieeffiziente Hardware, Software für energieoptimierte Rechenzentren und entsprechende Dienstleistungen, soll laut Experton rasant wachsen – bis 2010 jährlich um 66,2 Prozent. Den geringsten Anteil daran haben Dienstleister, die, so Experton, das Thema im Gegensatz zu den Hardwareanbietern weitgehend verschlafen hätten. Vielleicht gelingt es ihnen ja, mit Conferencing-Services Boden gut zu machen. Telekonferenzen können laut Experton einen wichtigen Beitrag zur CO2-Einsparung leisten. Die Angebote seien in der letzten Zeit erheblich gereift. Hemmend wirke hier vor allem der Faktor Mensch: Für Schreibtischtäter sei nämlich der Business-Trip eine willkommene Abwechslung im grauen Büroalltag.