funkschau: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang ihr Antrag bei der Bundesnetzagentur zum Einsatz von 900-MHz-Frequenzen?
Poppen: Heute wird in Deutschland das 900 MHz-Band ausschließlich für GSM, also vor allem für Sprachübertragung genutzt. E-Plus hat als erster angefangen, auch UMTS bzw. die Weiterentwicklung HSPA einzusetzen. Heute verfügen die D-Netze über mehr als doppelt so viel 900-MHz Spektrum wie die E-Netze. Solange dies so bleibt, ist es für die E-Plus Gruppe schwer, kurzfristig UMTS 900 deutschlandweit anzubieten. Damit das volle Potenzial dieses Frequenzbereichs für unsere Kunden gehoben werden kann, muss es konsequenterweise zu einer längst überfälligen kleinen Umverteilung von 900 MHz-Spektrum unter den Netzbetreibern kommen.
funkschau: Inwiefern kann sich E-Plus von den direkten Mitkonkurrenten abheben?
Poppen: Wir sehen in der Kundenwahrnehmung den wichtigsten Maßstab für die Entwicklung des Datennetzes der Zukunft. Die Netz-Wahrnehmung der Nutzer wird nicht durch Technikkürzel oder theoretische Spitzendatenraten bestimmt. Für die Kunden zählt das Gesamtpaket, nämlich wie flüssig, zuverlässig und günstig sie mit ihrem Smartphone oder Tab im Internet surfen können.
Vor Kurzem wurde im Rahmen unserer Forschungskooperation ein LTE-Testnetz an Technische Universität Chemnitz übergeben. Bei dieser Kooperation wollen wir grundlegende Erkenntnisse über die Kundenrelevanz moderner Mobilfunknetze gewinnen. Im LTE-KundenLab der TU Chemnitz stehen also die aktuellen Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt netztechnischer Forschungen. Für uns ist das ein Teil des Anspruches, das beste Netz aus Kundensicht zur Verfügung zu stellen.