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Weiterbildung

Arbeitnehmer müssen sich aktiv um Qualifikationen bemühen

Autor: Redaktion connect-professional • 23.6.2009 • ca. 1:05 Min

CRN: Welche Trends erwarten Sie im Bereich Weiterbildung in den kommenden Jahren: Auf was müssen sich die Anbieter einstellen?

Müller: Die Themen Nachhaltigkeit und Praxisnähe werden die Weiterbildungsanbieter auch künftig beschäftigen. Weiterbildung wird, gerade bei knapper werdenden Budgets, stärker nach dem strategischen Nutzen für das Unternehmen bewertet. Außerdem müssen die Akademien künftig ihre Angebote besser an die Anforderungen der Unternehmen anpassen, wie wir es bereits praktizieren. Offene Seminare haben zwar längst nicht ausgedient, dennoch werden flexible Modelle in der Weiterbildung immer wichtiger. Die Arbeitnehmer im Unternehmen haben zunehmend variablere Arbeitszeiten und Arbeitsplätze. Das bedeutet auch, dass für die verschiedenen Mitarbeiter unterschiedliche Maßnahmen entwickelt werden müssen. Möglich ist beispielsweise E-Learning mit Präsenzterminen zu kombinieren oder die Schulungen am Arbeitsplatz abzuhalten. Auch das Thema Outsourcing von Bildung wird in Zukunft eine wichtigere Rolle spielen. Wer nicht dem Trend hinterherhinken will, sollte als Anbieter bereits jetzt entsprechende Services aufbauen. Auf die Arbeitgeber kommt die Herausforderung zu, in einem internationalen Unternehmen die Personalentwicklung national zu steuern. Die größte Schwierigkeit ist dabei die Anpassung der Inhalte an die kulturellen Unterschiede. Eine bloße Übersetzung ist wenig sinnvoll, da das Training in diesem Fall häufig nicht von den Teilnehmern akzeptiert wird.

CRN: Und welche Trends sollten Arbeitnehmer nicht verpassen?

Müller: Der Arbeitnehmer muss sich darauf einstellen, seine persönliche Weiterentwicklung selbst zu gestalten. Er sollte seinen Arbeitgeber bei einem Jobwechsel gezielt nach seinen Schwächen befragen und an einem entsprechenden Training teilnehmen. So stärkt er seine Position im Unternehmen und nimmt seine Weiterbildung selbst in die Hand.