ITK-Wirtschaft erwartet Umsatzplus
Die positive Stimmung der Gesamtwirtschaft trifft auch auf die ITK-Branche zu. Das sagt der Bitkom-Index für das vierte Quartal. Rund 70 Prozent der Unternehmen erwarten 2007 ein Umsatzplus – beim Mittelstand sind es sogar 73 Prozent.
»Alles spricht für eine Jahresend- Rallye bei Hightech-Produkten und -Diensten.« Auf diesen kurzen Nenner bringt Bitkom- Präsident Willi Berchtold die insgesamt positive Stimmung der ITK-Wirtschaft. Laut Bitkom stehen die Firmen vor einem guten Jahresendgeschäft. Auch bei den Prognosen für 2007 überwiegen die optimistischen Erwartungen.
Der Bitkom-Index stieg im vierten Quartal 2006 um 6,4 Punkte auf 47,2 Zähler und übertrifft den Vorjahreswert deutlich. Knapp zwei Drittel der befragten Firmen erwarten in den letzten drei Monaten 2006 steigende Umsätze. Nur 16 Prozent rechnen mit rückläufigen Umsätzen. Der Optimismus der ITK-Branche resultiert aus einem gut angelaufenen Weihnachtsgeschäft. »Die Konsumenten sind in Kauflaune «, bemerkt Berchtold. Er führt dies nicht zuletzt auf die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung zurück. Um eventuellen Preissteigerungen zuvorzukommen, würden viele Konsumenten größere Anschaffungen noch im alten Jahr tätigen. Besonders gefragt seien Flachbildschirme, DVD-Rekorder, Notebooks, Multimedia- Handys und Spielekonsolen.
Für 2007 rechnen etwa 70 Prozent der befragten Unternehmen mit weiter steigenden Umsätzen. Der Branchenverband prognostiziert für den deutschen ITK-Markt, einschließlich digitaler Consumer Electronics, ein Plus von 1,6 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 148,8 Milliarden Euro. Besonders hohe Zuwächse erwarten die Anbieter von Software und Services, insbesondere bei Wartung, IT-Beratung, IT-Outsourcing und Ähnlichem. Ebenfalls wachsen werde der Markt für IT-Hardware, so rund 56 Prozent der befragten Unternehmen. Allerdings bremst der schärfere Wettbewerb und die Preisreduktionen die Erwartungshaltung beim Ertrag. Aus diesem Grund rechnen nur 35 Prozent der Firmen mit steigenden Gewinnen, während 30 Prozent fallende Erträge befürchten.
Der Mangel an Fachkräften bereitet der ITK-Wirtschaft zunehmend Probleme. Dies kam bei der Branchenbefragung des Bitkom erneut zum Ausdruck. 50 Prozent der Unternehmen befürchten gar negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit. Laut Verband sei der Fachkräftemangel seit 2001 nicht mehr in diesem Maße beklagt worden. »Die Hochschulen in Deutschland bringen vor allem in den technischen Studienfächern zu wenige Absolventen auf den Arbeitsmarkt und können den Bedarf der Wirtschaft nicht decken«, so Berchtold und fordert von der Politik, dass »das Thema beim ITGipfel mit der Bundeskanzlerin intensiv diskutiert werden muss«. Momentan beschäftigt die ITK-Branche etwa 800.000 Menschen. Den in diesem Jahr zusätzlich geschaffenen 10.000 Arbeitsplätzen stehen etwa ähnlich viele abgebaute Arbeitsplätze, vor allem im Hardware-Bereich und in der Telekommunikation gegenüber.
»Insgesamt zufrieden beurteilen die kleinen und mittleren Hightech-Unternehmen das derzeitige Geschäftsklima. Im Rahmen des ITK-Mittelstandstages betonte Bitkom-Vizepräsident Heinz Paul Bonn, dass »es zurzeit fast keine Pessimisten in Deutschlands Hightech-Mittelstand gibt«. Dass 73 Prozent der befragten Unternehmen im kommenden Jahr mit Umsatzzuwächsen rechnen, sei auf die derzeitig hohe Investitionsbereitschaft bei Industrie, Wirtschaft und öffentlichen Auftraggebern zurückzuführen.
Mittelstand wächst
Davon würden die 45.000 mittelständischen IT- und Telekommunikationsfirmen in Deutschland profitieren. »Nicht nur Konzerne, auch kleinere Unternehmen geben mehr Geld für Hightech aus als im Vorjahr«, unterstreicht Bonn. Eine hohe Nachfrage würden vor allem Softwarefirmen spüren. Somit rechnen 85 Prozent dieser Unternehmen für 2007 mit höheren Umsätzen als im auslaufenden Jahr. Insgesamt sieht Bonn für die kleinen und mittleren ITK-Unternehmen gute Zukunftschancen.
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