Die zunehmenden Herausforderungen spiegeln sich auch in der Unzufriedenheit der Online-Händler mit der Politik wider: 62 Prozent der Befragten bewerten die Arbeit der Bundesregierung in Bezug auf den Online-Handel als schlecht oder sogar sehr schlecht. Neben Inflation, Energiepreisen und Lieferengpässen sind die Herausforderungen, mit denen sie sich aufgrund neuer gesetzlicher Vorgaben konfrontiert sehen, Grund für das negative Stimmungsbild. So fühlt sich rund ein Viertel (24 Prozent) der Befragten schlecht oder sehr schlecht auf das anstehende Elektrogesetz und die damit einhergehenden erweiterten Rücknahmepflichten vorbereitet. Dasselbe gilt für das Verpackungsgesetz (25 Prozent) und die damit verbundene Verpackungs-Kontrollpflicht für Online-Marktplätze.
Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Deutschland (HDE), mahnt angesichts der Ergebnisse: “Schon die Corona-Pandemie mit Lockdowns und Zugangsbeschränkungen brachte viele Handelsunternehmen in ernste Existenzprobleme. In diesem Sommer wollte die gesamte Branche wieder durchstarten und die beiden für viele schwierigen Jahre vergessen machen. Der Online-Handel hatte die Corona-Pandemie dabei meist gut überstanden. Doch in der Folge des russischen Krieges in der Ukraine sehen sich Online-Handel und stationäre Geschäfte nun mit massiven Kostensteigerungen bei der Energieversorgung, hoher Inflation und instabilen Lieferketten konfrontiert. Die Konsumstimmung ist im Keller, die Kunden sparen in Erwartung hoher Nebenkostenabrechnungen. Die Ergebnisse der nun durchgeführten Studie unterstreichen, dass die Politik jetzt sehr sensibel sein muss und keineswegs neue Belastungen für den Handel in Deutschland beschließen darf. Wir brauchen ein Belastungsmoratorium. Ansonsten gerät die Vielfalt aus kleinen und mittelgroßen Unternehmen massiv unter Druck und in Existenzgefahr.”