Nuance und DFKI Kooperation

Kognitive und sprachinteraktive KI-Systeme für autonomes Fahren

24. Mai 2017, 13:06 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

Die Mehrheit der Teilnehmer bevorzugte integrierte, multimodale Benutzeroberflächen, die akustische, haptische und visuelle Hinweise nutzten. Bei Warnmeldungen, die dieselbe Modalität wie ihre aktuelle Aktivität nutzten, waren die Fahrer nicht so reaktionsschnell und weniger zufrieden. Bevorzugt wurden Warnmeldungen, die jeweils auf die aktuelle Aktivität abgestimmt waren und komplementäre Kanäle nutzten. Wenn die Teilnehmer zum Beispiel gerade ein Buch lasen, bevorzugten sie eine akustische oder haptische Warnung. Beim Schreiben von E-Mails oder bei Arbeitsaktivitäten wurden wiederum akustische Signale präferiert.

Daraus folgt, dass der Zugriff auf kontextuelle Daten und Informationen aus dem Auto, einschließlich Informationen über die aktuelle Aktivität des Fahrers, schnellere Reaktionszeiten und eine bessere Benutzererfahrung ermöglichen.

Unabhängig von der aktuellen Fahreraktivität werden akustische Signale als angenehmer und effektiver wahrgenommen als visuelle und führen zu schnelleren Reaktionen als rein haptische Warnmeldungen. Hörbaren und haptischen Reaktionen des Fahrerassistenzsystems vertrauen Fahrer insgesamt mehr als rein visuellen Hinweisen. Die Daten ergeben zudem, dass die Reaktionszeit am kürzesten ist, wenn der Fahrer mit einer Höraktivität beschäftigt ist, wie zum Beispiel einem Hörbuch oder Musik.

Die DFKI-Studie ergänzt eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Nuance in den USA und Großbritannien unter 400 Fahrern zur Art der Aktivitäten, die diese in einem autonom fahrenden Auto als Passagiere planen.

Die Befragten nannten als Top-5-Aktivitäten während einer längeren Reise, die sie alleine zurücklegen, Radio hören (64 %), Entspannen (63 %), Telefonieren (42 %), im Internet surfen (42 %) und Kommunikation mittels Nachrichten (36 %) – in jedem Fall eine Kombination aus visuellen, auditiven und haptischen Aufgaben. Beim Fahren mit Beifahrern lag der Schwerpunkt mehr auf gemeinsamen Aktivitäten, wie sich unterhalten (71 %) oder Radio hören (58 %) statt Telefonieren (nur 19 %) oder Nachrichten schicken (23 %).

„Kognitive und sprachinteraktive KI treiben die zweite Welle der Digitalisierung voran, die auf dem tiefen Verständnis digitaler Daten basiert“, kommentiert Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, CEO des DFKI. „Durch die Partnerschaft mit Nuance können wir Innovationen in die Realität umsetzen. Wir können unsere Forschung direkt in Systeme übertragen, die Menschen jeden Tag nutzen, und damit die realen Herausforderungen und komplexen Strukturen vernetzter intelligenter Service-Plattformen ansprechen. Mit dem Büro von Nuance am DFKI Campus in Saarbrücken mit seinen Forschergruppen für autonomes Fahren, Deep Learning, multimodalen Dialog und Sprachverständnis werden wir den Austausch zwischen Menschen und intelligenten Umgebungen weiter vorantreiben und letztendlich die nächste Generation von Autos, Bots, Assistenten und intelligenten Objekten auf den Markt bringen, die den Alltag einfach besser und sicherer machen.“


  1. Kognitive und sprachinteraktive KI-Systeme für autonomes Fahren
  2. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

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