HP stelt PC- und Handy-Business ein

Kommentar: Hat HP mit der Verabschiedung aus dem PC-Geschäft den Stein der Weisen gefunden?

31. August 2011, 12:13 Uhr | Mathias Hein, freier Consultant in Neuburg an der Donau

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Fehlinvetsition Palm

Die Veer genannten Handys und das Touchpad mit dem brandneuen Betriebssystem WebOS werden jetzt von HP sang- und klanglos beerdigt. Dabei waren die Geräte nur wenige Wochen im Handel.

Erst im Frühjahr vergangenen Jahres wurde der vielversprechende aber erfolglose Handyhersteller Palm von HP für rund 1,2 Milliarden Dollar übernommen. Der hatte gerade das neue Betriebssystem WebOS entwickelt, das als enorm fortschrittlich galt. Die Übernahme schien die letzte Chance für HP zu sein, die Marktherrschaft von Apple und  Google zu brechen. Damals hieß es „Palm sei eine ideale Plattform, um HPs Wachstumsstrategie voranzubringen“. HP beabsichtigte damals, im Markt der Tablets und Smartphones bald eine führende Rolle einzunehmen, ja sogar auf klassischen Personal-Computern hätte WebOS eingesetzt werden sollen. Das HPMarketing prophezeite bereits die kommende Revolution und Wachstum ohne Ende. Doch den Marketingparolen folgte eine schnelle Ernüchterung und nicht einmal eine drastische Preissenkung brachte die Kunden dazu, sich für die neuen HP-Touchpads zu entscheiden. Sie kauften lieber iPads. Die HP-Strategie erwies sich somit als Sackgasse.

Der Kauf von Palm durch HP war wahrscheinlich ein Fehler, aber die sofortige Einstellung von WebOS ist wahrscheinlich ein noch größerer Fehler. HP will zukünftig Kunden mit zielmarktspezifischen Lösungen gewinnen. Hierfür ist es jedoch notwendig, dass die Software und die darunter liegenden Kommunikationsgeräte auch die Mobilität und die von Tablets gewohnte Funktionalität bereitstellen. Mit der Verabschiedung aus dem Segment der mobilen Endgeräte und dem Einstellen eines eigenen Betriebssystem für diesen Markt, hat sich HP einen Bärendienst erwiesen.

 

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