Mehr Service, mehr Produkte, mehr Fläche

Kooperationen müssen neue Wege gehen

11. April 2013, 11:31 Uhr | Peter Tischer

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Service gegen sinkende Margen

Besonders das Service-Geschäft lässt die Branche von höheren Margen träumen (Bild: Gernot Krautberger - Fotolia.com)
Besonders das Service-Geschäft lässt die Branche von höheren Margen träumen (Bild: Gernot Krautberger - Fotolia.com)

Auch die Fachhandelskooperationen haben den Service-Sektor entdeckt und wollen sich damit von den immer weiter sinkenden Margen beim reinen Geräteabverkauf abkoppeln. Synaxon setzte bei seinen Franchise-Nehmern von PC-Spezialist als erstes ein standardisiertes Service-Angebot durch und fuhr damit beachtliche Erfolge und Erträge ein. Vor allem Electronic Partner baut auf die aus dem Service-Geschäft entstehenden Möglichkeiten und setzt voll auf sein Portal »Plusanschluss.de«. Letzten Monat wurde die Service-Lösung auch für Fachhändler außerhalb der Verbundgruppe geöffnet. In Zeiten schwacher Margen biete es sich an, Serviceleistungen auf einem gemeinsamen Portal zu bündeln und so zusätzliche Deckungsbeiträge für den Fachhandel zu erschließen, so EP-Chef Ehmer. »Schließlich profitieren alle davon, wenn die Bekanntheit und Leistungsfähigkeit von Plusanschluss.de auch auf diese Weise konsequent ausgebaut wird«.

Die anderen Kooperationen indes sind vom generösen EP-Angebot nicht recht überzeugt und setzen auf eigene Lösungen. So erteilte Benedict Kober Plusanschluss.de eine Absage und riet den eigenen Mitgliedern, sich noch bis zur zweiten Jahreshälfte in Geduld zu üben. Euronics habe bereits ein eigenes Service-Konzept in der Entwicklung und werde eine finale Lösung in der zweiten Jahreshälfte 2013 präsentieren können. Eine Öffnung der eigenen Service-Lösung nach EP-Vorbild schloss Kober ebenso aus. Auch bei Expert erkennt man das Service-Geschäft als Chance, gibt sich im Vergleich aber zurückhaltender. »Grundsätzlich decken wir bereits heute mit dem bestehenden Dienstleistungsangebot den Bedarf unserer Kunden ab«, erklärt Volker Müller. Aber natürlich setze man alles daran, das Dienstleistungsangebot zu erweitern. So soll etwa das neue Online-Service-Modul von Expert es den Kunden ermöglichen, via Internet einen konkreten Beratungstermin in einem Fachmarkt vor Ort zu vereinbaren. Marc Müller, Geschäftsführer von Tech Data bewertet die Bemühungen der Kooperationen im Service-Sektor als sehr positiv. »Die Service-Angebote sind sicher ein wichtiger und richtiger Weg aus der Produkt-Preis Diskussion«. »Erfolgreich ist, wer seine Serviceleistung gegenüber dem Onlinehandel herausstellen und neue Wertschöpfungsmodelle entwerfen kann«, ergänzt Sabota-Fischer. Insgesamt sei das Service-Geschäft aber noch gut ausbaufähig.


  1. Kooperationen müssen neue Wege gehen
  2. Service gegen sinkende Margen
  3. Weniger Braune Ware – mehr TK
  4. Retailisierung der Kooperationsszene?

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