Aufgrund der stark gefallen Abverkäufe besonders im UE-Bereich steigern die Kooperationen zunehmend den Anteil anderer Warenbereiche in ihrem Portfolio. »Unser Warenangebot wird in Zukunft weniger braun lastig«, konstatiert Benedict Kober und bezieht sich dabei auf den steigenden Anteil weißer Ware bei Euronics. Vor allem setzt man aber auf TK. Smartphones und Tablets waren die Wachstumstreiber der letzten Jahre und im Gegensatz zu TV-Geräten scheint der Markt noch weit von einer Sättigung entfernt. Um die Händler aktiv beim TK-Verkauf zu unterstützen, experimentieren Euronics und EP mit Mobiltarifen. So kooperiert Euronics mit den Mobilfunkanbietern Congstar sowie Othello aber auch EP bietet für seine Fachhändler mit »Easytel« gar einen eigenen Prepaidtarif an. »Mobilfunk gehört zu den Wachstumstreibern unserer Verbundgruppe. Daher ist der Start eines eigenen Angebots für uns ein logischer nächster Schritt, um die strategische Rolle des Mobilfunks innerhalb unseres Portfolios weiter zu verstärken«, begründet EP-Chef Ehmer diesen Schritt.
Doch nicht nur im Telekommunikations-Sektor, auch im Bereich des vernetzten Wohnens sehen die Kooperationen einen Weg aus der momentanen Wachstumsproblematik. Das komplexe Thema erfordert individuelle Beratung – der große Vorteil des Fachhandels gegenüber der Etail-Konkurrenz. Doch bis jetzt konnte das stets beschworene Marktpotential nicht abgerufen werden. »Obwohl jeder das vernetzte Heim als großen potentiellen Markt betrachtet, konnte der Handel bislang kein funktionierendes Verkaufsmodell etablieren«, konstatierte Jürgen Klapproth, Vertriebsleiter der PC-Sparte bei Expert im Rahmen der diesjährigen Frühjahrsmesse. Das Thema vernetztes Wohnen werde bislang einfach zu technisch kommuniziert. Dem Kunden könne der direkte Vorteil nicht vermittelt werden, begründen Kober und Ehmer die Anlaufprobleme. Überall setzt man nun auf Showrooms, um den Kunden die Heimvernetzung näher zu bringen und so endlich das vermutete Marktpotenzial zu erschließen. Auch Synaxon-Chef Roebers setzt für PC-Spezialist nun verstärkt auf Heimvernetzung und bietet mit Sonos und RWE Smart-Home neue Lösungen, von denen er sich große Verkaufserfolge erhofft. »Bis jetzt war Heimvernetzung immer zu kompliziert. Die neuen Lösungen dagegen sind einfach genug, um sie auch unseren Kunden anzubieten«, so Roebers.