Leipzig hat Kapazitätsprobleme
Im letzten Jahr war der Besucherandrang zeitweise so stark, dass sich die Besucherströme nur noch nach dem Einbahnstraßenprinzip durch die Messehallen zwängen konnten. Die Leipziger Messe ist jedoch zuversichtlich, dem zu erwartenden Besucheransturm gewachsen zu sein. Die Öffnungszeiten wurden bis 20 Uhr verlängert, und das Freigelände rund um die Messehallen sollen ebenfalls für Stände genutzt werden. Spektakuläre Hardware-Vorstellungen werden auf der Games Convention allerdings nicht zu sehen sein. Die neue Konsolengeneration – Nintendos enorm erfolgreiche Wii und die Edelkonsolen Playstation 3 von Sony sowie Microsofts Xbox 360 – ist bereits auf dem Markt. Die Messe wird sich deshalb auf Software-Neuheiten konzentrieren. Die Spiele-Publisher zeigen, wie sie das technische Potenzial der aktuellen Konsolen mit ihrer Software optimal ausreizen. Zudem werden Themen wie multimediale Bildung und Spiele für Gelegenheitsspieler eine zentrale Rolle spielen.
Dass es in den Messehallen wieder eng werden könnte, lassen auch die aktuellen Zahlen des Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) zur Marktentwicklung bei Spielkonsolen vermuten. Im ersten Halbjahr 2007 kletterte der Umsatz in Deutschland auf 276 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg von 73 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006. Damals wurden Konsolen im Wert von 160 Millionen Euro gekauft. Ebenfalls deutlich ist das Plus beim Absatz. Er erhöhte sich in den ersten sechs Monaten 2007 um 39 Prozent auf 1,3 Millionen Stück. Grundlage für die Angaben ist eine Erhebung des Marktforschungsunternehmens GfK für den Bitkom. »Die historischen Spitzenwerte zeigen, dass das Interesse an Spielkonsolen ungebrochen ist. Umfangreiche Investitionen in die Entwicklung neuer Geräte zahlen sich nun aus«, so Manfred Gerdes, Mitglied des Bitkom-Präsidiums.
Der Markt für PC- und Videospiele hat ebenfalls stark zugelegt. Nach den ersten sechs Monaten erwartet der Bitkom für das Gesamtjahr 2007 neue Rekorde bei Umsatz und Absatz. Mit dem Weihnachtsgeschäft steht der Branche die nachfragestärkste Zeit des Jahres noch bevor. Der Gesamtumsatz mit Konsolen, Konsolen-Spielen und PC-Spielen wird in 2007 um 21 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro zunehmen. 2006 lag der Wert noch bei 1,77 Milliarden Euro, 2005 bei 1,57 Milliarden. Damit wird im laufenden Jahr erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro erreicht. Laut aktuellen GfK-Zahlen ist der Hersteller Logitech Marktführer im Bereich Gaming- Zubehör. Alexander Neff, Country Manager Germany bei Logitech, sieht die Games Convention als massiven Umsatztreiber für den Handel: »Zur Games Convention wird durch Berichterstattung und Marketingaktivitäten das Thema »Gaming« besonders im Fokus stehen und Nachfrage bei den Kunden generieren«, so Neff.