»Need for Speed« im vernetzten Haus
Der Breitbandmarkt wächst – und mit ihm auch das Geschäft mit der Heimvernetzung. Während der erste DSL-Router meist vom Provider kommt, profitiert der Fachhandel zunehmend vom Ersatzgeschäft und von Extras wie Netzwerk-Speichern, Mediaboxen oder von Sonderlösungen wie Inhouse-Powerline.
- »Need for Speed« im vernetzten Haus
- Optionen aufzeigen
- Speicher-Hunger
Der Breitband-Boom hat sich in Deutschland auch im Jahr 2007 fortgesetzt. Der- Telekommunikations-Branchenverband VATM geht davon aus, dass die Zahl der direkt geschalteten Breitbandanschlüsse bis zum Jahresende um 27 Prozent auf 19,1 Millionen gestiegen sein wird. Und das Wachstum setzt sich auch im nächsten Jahr fort: So rechnet der Bitkom damit, dass zur Jahresmitte 2008 jeder zweite Haushalt in Deutschland einen Breitband- Anschluss sein eigen nennen wird. Dabei bleibt Deutschland – anders als etwa die USA – fast ein reines DSL-Land. Breitbandanschlüsse über alternative Anschlussarten wie Kabelmodem, Powerline oder Satellit konnten hierzulande ihren Anteil lediglich von 3,3 auf 4,7 Prozent ausbauen, ihre Anzahl liegt mittlerweile bei knapp einer Million. Der »Rest«, also rund 95 Prozent aller Breitbandnutzer, setzt auf die Digital Subscriber Line.
Eine der liebsten Beschäftigungen der Deutschen im Internet ist die persönliche Finanzverwaltung. So haben nach Informationen des Bitkom bereits im vergangenen Jahr etwa 20 Millionen Menschen zwischen 16 und 74 Jahren per Internet ein Konto geführt. Doch die schnelle Datenanbindung sorgt auch für neue Freizeitgewohnheiten, die im Zeitalter der analogen Modems noch undenkbar waren: Musik- Downloads, Internetfernsehen, Online- Spiele oder Online-Gemeinschaften werden immer beliebter. Community-Angebote – Stichwort »Web 2.0« – erfreuen sich eines starken Zulaufs. Besonders geschätzt werden dabei sehr praxisbezogene Angebote wie Online-Lexika (»Wikipedia«) und Foto- sowie Video-Tauschbörsen. Virtuelle Realitäten wie »Second Life« sind hingegen eher ein Hype-Thema mancher Computer-Postillen, während die ganz realen Nutzerzahlen (weltweit neun Millionen angemeldete Mitglieder, oft nur 15.000 User online) vergleichsweise niedrig sind. Auch IPTV ist bislang eher eine Erfindung der Marketing-Abteilung einiger Carrier und kein wirklicher Verkaufsschlager. Laut einer gemeinsamen Studie des Beratungsunternehmens Goldmedia und des Bitkom-Bundesverbands werden bis zum Ende dieses Jahres lediglich rund 100.000 Haushalte in Deutschland einen IPTV-Anschluss nutzen. In den nächsten Jahren dürfte IPTV dennoch ein Geschäft werden, wenn auch kein absoluter Megaseller: »2012 könnten es laut Goldmedia-Studie mit 2,5 Millionen Nutzern bereits 25 Mal so viele sein«, glaubt Bitkom-Präsidiumsmitglied Rudolf Gröger.