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Umweltfreundliche IT – Trend oder Hype?

Anforderungen wie recycelbare Produkte sind schon gang und gäbe

Autor:Redaktion connect-professional • 30.1.2008 • ca. 2:05 Min

Inhalt
  1. Marktchancen mit Green IT
  2. Anforderungen wie recycelbare Produkte sind schon gang und gäbe
  3. Ziel einer »Climate Savers Computing Allianz«
  4. Das sagt der Handel zu Green IT

Auch bei Toshiba wird das Thema Green IT seit Jahren groß geschrieben, betont Jörg Schläfke, Vertriebsleiter B-2-B, Toshiba Europe. »Unser internes Umweltmanagement beginnt bei der Produktplanung mit der Reduzierung von Schadstoffen, betrifft die umweltfreundliche Produktion, geht über optimierte Verpackungen bis hin zur Rücknahme und fachgerechten Entsorgung.« Gerade im Notebook-Geschäft spiele zudem das Thema Stromverbrauch im Hinblick auf die Akkulaufzeit eine große Rolle. Als Verkaufsargument taugen solche Kriterien seiner Meinung nach aber nur bedingt: »Umweltfreundlichkeit ist unserer Ansicht nach aber nur dann ein überzeugendes Verkaufsargument, wenn es für den Kunden plausibel und nachvollziehbar dargelegt werden kann. Hier mangelt es momentan an einem einheitlichen Standard und Bewertungskatalog, beispielsweise einer Norm oder einer Einteilung der Produkte in eine Energieeffizienzklasse, die dem Kunden auf einen Blick den Grad der Umweltfreundlichkeit eines Produktes signalisiert. Ob der Kunde dann bereit ist, mehr Geld für ein umweltfreundlicheres Produkt zu investieren, bleibt fraglich.« Aber auch Toshiba registriert eine verstärkte Kundennachfrage nach umweltverträglichen Produkten. »Wir werden in Ausschreibungen häufig mit Fragen zur Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz unserer Produkte konfrontiert «, erklärt Schläfke. »Fragen zu einem internen Umweltmanagement, zur Leistungsaufnahme, über technische Möglichkeiten Geräte remote abzuschalten oder zur Verpackungsrücknahme und Altgeräteverwertungen gehören ebenso zum Ausschreibungskatalog wie spezielle Zertifizierungen, beispielsweise TCO-Richtlinien im Monitorbereich.«

Für Netzwerk-Hersteller Cisco ist Green IT ein wichtiges Thema, das sich laut Jan Roschek, Leiter Greenboard, über die ganze Wertschöpfungskette erstreckt und auch bei den Unternehmenskunden an Bedeutung gewinnt. Derzeit spielten Kriterien, wie Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz, im Enterprise-Geschäft noch eine untergeordnete Rolle, erklärt Roschek im Gespräch mit CRN. Im Public Sector sieht die Situation völlig anders aus. Bei Ausschreibungen im öffentlichen Bereich wären Anforderungen, wie recycelbare Produkte, schon gang und gäbe. Der Trend ginge dabei auch klar in Richtung vergleichbare Standards, die Labels, wie der Energy Star oder der blaue Engel, definieren. Händler und Systemhäuser müssten sich deshalb aktiv mit diesem Thema auseinandersetzen und Green ITWissen aufbauen, empfiehlt Roschek: »Besonders die Wissensverknüpfung Elektrotechnik, Gebäudetechnik und IT wird künftig ein massiver Differenzierungsfaktor für die Partner sein.« Aber bereits heute hätten Händler die Möglichkeit, in diesem Bereich Kompetenz zu zeigen: »Es gibt jetzt schon bei PCs und vielen anderen IT-Produkten Einstellungsmöglichkeiten und Features, mit denen man die Geräte für energiesparenden Betrieb konfigurieren kann. Nur waren diese bisher nicht gefragt und viele Reseller kennen sie deshalb nicht.« Außerdem sollten Händler in Umweltfragen auch selbst Vorbild sein, rät der Experte, um nicht ihre Glaubwürdigkeit in diesem Themenbereich aufs Spiel zu setzen. Aktuell führt Cisco eine Befragung unter seinen Key-Partnern durch, um herauszufinden, was sie im Bereich »Green IT« schon tun, wie sie sich am Markt positionieren und welches Feedback dazu von ihren Kunden kommt oder ob sie von ihren Kunden schon aktiv auf dieses Thema angesprochen werden. Für Kunden und Partner, die sich über diesen Themenkomplex umfassend informieren wollen, hat der Hersteller das Business- Portal www.gruene-it.org aufgesetzt.