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Elektronik aus dem Automaten: Beratung geht vor

Media Markt to Go - but not to buy

30. November 2010, 12:25 Uhr | Nadine Kasszian

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Falsche Produkte«

Media Markt hat sich für das Testprojekt »Elektronik to go« eine der grausten Ecken des Bahnhofes ausgesucht. In willkommener Nachbarschaft von Ticket-, Süßigkeiten oder Kondom-Automaten und gleich neben einem Bankomat steht die neueste Erfindung der »Geiz-ist-geil«-Fillialen. Wie der Standort nahe legt, sollen durch das Angebot vor allem Reisende angezogen werden, die sich im vorbeigehen mit Elektronik ausstatten wollen. Georg Wittmann, der nur aus Neugier vor der Glasfront des Gerätes stehen bleibt, findet, dass die Automaten für diesen Zweck mit den falschen Artikeln bestückt sind. »Ein Automat soll doch etwas verfügbar machen, das man schnell und dringend braucht«, sagt Wittmann. Zwar finden sich unter den über 50 Produkten hinter der Glasfront auch Batterien, SD-Karten oder Adapter. Digitalkameras für 300 Euro, ein iPod Touch für knapp 300 Euro oder eine Sony PlayStation Portable plus Spiel wirken jedoch deplatziert.

Emma Rother steht so lange vor dem rot-weißen Gerät, dass es so scheint, als wolle sie das gesamte Sortiment auswendig lernen. Die ältere Dame will eine Digitalkamera kaufen. Doch obwohl sie sich so lange mit dem Automaten beschäftigt, steht für sie fest, hier würde sie nichts kaufen. »Gerade für diese Geräte braucht man doch Beratung«, sagt sie. »Ich gehe lieber ins Geschäft, da kann ich mich in Ruhe informieren.« Es bringe nichts das Falsche zu kaufen. »Dann muss man am Ende doch wieder in den Laden gehen – dann lieber gleich gescheit beraten lassen«, lautet Rothers Fazit. Emma Rother ist nicht die einzige, die sich auf Nachfrage von CRN in dieser Weise äußert. Die meisten treibt schlicht die Neugier zu der automatisierten Kleinstfiliale. Viele drücken ein bisschen auf dem Display herum, aber zum Kaufen entschließen sich die wenigsten.