IT-Cloud-Index Mittelstand

Mit Standardisierung und Beratung in die Cloud

9. Juli 2013, 10:35 Uhr | Max Schulze, Analyst, techconsult

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Cloud-Standardisierung setzt sich fort

Nach wie vor ist für die fehlende Cloud-Computing-Awareness in der Geschäftsführung bzw. den Fachabteilungen der Hauptgrund für eine weniger gute oder schlechte Cloud-Vorbereitung verantwortlich. Hinzu kommt der Punkt, dass immer noch 52 Prozent der befragten Anwenderunternehmen fehlendes Schnittstellen-Know-How als Hindernis für eine hohe Cloud-Fitness angeben, welches in direktem Zusammenhang mit der fehlenden Cloud-Awareness zu sehen ist. Es besteht die vorherrschende Meinung, dass bei der Nutzung von Cloud-Services bzw. Cloud-Plattformen die Ansteuerung über herstellerspezifische Schnittstellen erfolgt, die untereinander nicht kompatibel sind. Dementsprechend befürchten die Anwenderunternehmen nach der Migration zu Cloud Services eine feste Bindung an den jeweiligen Cloud-Anbieter, dessen Wechsel nur unter erheblichen Kosten möglich ist. Seitdem Cloud-Computing jedoch zunehmend als strategisches Werkzeug Einzug in den Unternehmen erhält, wachsen auch die Bestrebungen der Cloud-Anbieter, Standards bei den Schnittstellen zur Verfügung zu stellen. Interoperabilität und weitreichende Standards bei Cloud-Services lassen sich schon seit längerem miteinander verbinden und drängen isolierte Systemwelten ins Abseits. Einheitliche Interfaces mit dazugehörigen Adaptern ermöglichen die Migration eines Cloud-Services zwischen verschiedenen öffentlicher und privater Clouds. Zusätzlich sorgen autonome Abstraktionsebenen dafür, dass Applikationen und Hardware voneinander getrennt werden und Cloud-Services leichter von der aufgebauten IT-Infrastruktur abgekoppelt werden können. Um die Wissenslücken bei den Anwenderunternehmen nachhaltig zu schließen, bedarf es nach wie vor des Einsatzes der engagierten Cloud-Anbieter, ihre Cloud-Standards zu etablieren. Vorhandene Cloud-Standards müssen detailliert und strukturiert in den jeweiligen Angeboten nach vorne gestellt werden, um den mittelständischen Unternehmen die Angst vor der Cloud zu nehmen.

Zudem geben 45 Prozent der Befragten an, keine oder kaum vorweisbare Erfahrungen im Bereich IT-Sicherheit zu besitzen. Im Vergleich zum Referenzwert des Vorquartals wird deutlich, dass dieser Punkt mit über 15 Prozentpunkten erhebliche Zuwachsraten erhalten hat. Hier zeigt sich der Anspruch der mittelständischen Unternehmen, Cloud-Modelle in die Unternehmensnetze einbinden zu wollen. Sicherheitsaspekte treiben speziell Unternehmen um, die sich intensiv mit Public-Cloud-Angeboten beschäftigen, da diese immer noch als nicht so sicher wie Private-Clouds gelten. Zwar ist die IT-Sicherheit in den meisten Fällen bei einem erfahrenen Cloud-Anbieter höher als bei einem mittelständischen Unternehmen, dessen Fokus häufig nicht auf der IT-Sicherheit liegt, jedoch können Anwenderunternehmen Ihre Sorge um Ihr fehlendes Security-Know-how leicht lösen. Grundsätzlich sollten Unternehmen überlegen, welche Anwendungen zukünftig im „as-a-Service“-Modell bezogen werden sollen. Dabei kann zwischen sehr sicherheitsrelevanten Daten und Daten, deren Schutzniveau durchaus geringer ist, unterschieden werden. Wenn in Bezug hierauf die eigenen Anforderungen geklärt wurden, kann ein hybrides Modell aufgebaut werden, welches kritische Daten für eine Private-Cloud vorsieht und flexibel verfügbare IT-Ressourcen aus einer angebunden Public-Cloud bezieht. Allerdings besteht in solch einem Cloud-Lösungs-Model die Herausforderung, dass eine Private Cloud mit einer angebundenen Public Cloud aufeinander abgestimmt werden muss, wodurch zusätzlicher Beratungsaufwand nötig ist. Erfahrene Cloud-Anbieter bieten bereits seit vielen Jahren eine vorgeschaltete Projektarbeit an, um abgestimmte Cloud-Lösungen, die alle Anforderungen an Funktionalität und Sicherheit erfüllt, bei den Anwenderunternehmen umzusetzen. Die Sichtbarkeit solcher Angebote muss jedoch noch verbessert werden, um den vollständigen Durchbruch bezogen auf Cloud-Technologien im mittelständischen Segment zu erreichen.

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