Mittelständische Softwarehersteller müssen umdenken
Eine Studie von MSG zeigt, dass deutsche mittelständische Softwarehersteller durch Managementfehler jedes Jahr hohe Erträge verlieren. Allein die von MSG im Detail analysierten 70 Unternehmen verschenken über 135 Mio. Euro durch schlechtes Management.

- Mittelständische Softwarehersteller müssen umdenken
- Gewinner und Verlierer
Obwohl die Softwarebranche mit 5% immer noch deutlich stärker wächst als die Gesamtwirtschaft, übersehen viele Manager mittelständischer Hersteller die warnenden Zeichen einer beginnenden Konsolidierung. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Munich Strategy Group (MSG), die dem Management mittelständischer Softwarehersteller kein gutes Zeugnis ausstellt. »Die von uns betrachteten Unternehmen verschenken in Summe über 135 Mio. Euro an Ertragskraft. Dies schwächt die Position der deutschen Softwarebranche weiter.«, so Claus Wattendrup von MSG. Auch wenn die untersuchten 70 Unternehmen nur etwa 10% des deutschen Softwaremarktes abdecken, ist dies kein gutes Vorzeichen für die einsetzende Veränderung des Marktes.
Nach den goldenen Anfangszeiten kommt im Markt für Software zunehmend ein existenzbedrohender Wettbewerb auf, und klassische Verdrängungsprozesse und Preisverfälle kennzeichnen diesen nunmehr reifen Markt. Das überdurchschnittlich hohe Umsatzwachstum der untersuchten Firmengruppe von 10,6% ist im Vergleich zur gesamten Softwarebranche zwar positiv zu bewerten, und auch die durchschnittliche Ertragskraft (EBIT prozentual vom Umsatz) von 9,5% lässt den Verdacht auf Krisenstimmung noch nicht aufkommen. Doch die hohe Bandbreite bei Umsatzwachstumsraten von -20,1% bis +37,2% und bei EBITMargen von -16,1% bis +34,2% lassen den Beginn einer aufziehenden Krisensituation deutlich erkennen. Nachdem die Softwarebranche also ihren Kinderschuhen entwachsen konnte, ist für die Zukunft mehr Qualität im Management gefragt.