Mobile-Device-Management

Mobiler Zuschnitt

5. Mai 2011, 10:33 Uhr | Hadi Stiel, freier Journalist in Bad Camberg

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Aus der Sicht des Einkäufers

Lothar Grüber, Kaufmännischer Leiter bei RDS Consulting: "Produktivität steigern, aber Kosten im Zaum halten."
© RDS Consulting

Ein umfassender, professionell ausgerichteter mobiler Arbeitsplatz hat seinen Preis. Auch der Betrieb, der Support und die Weiterentwicklung dieser Systeme, einschließlich der betreuten mobilen Endgeräte, verursacht Kosten. Der Einkaufsleiter im Unternehmen achtet argwöhnisch darauf, dass die Einführungs-, Betriebs- und Folgekosten stimmen. Entweder soll im Vergleich von Nutzen und Kosten schnellstmöglich die Amortisierungsschwelle überschritten werden oder die laufenden Kosten müssen sich in engen Grenzen halten. Dafür gilt es die Gesamtkosten, auch die versteckten, im Blick zu haben und zu behalten. Das sieht Lothar Grüber, Kaufmännischer Leiter bei der RDS, nicht anders:
Niedrige Implementierungskosten, einfache, zentralisierte Verwaltbarkeit und simple Bedienung durch die Mitarbeiter sind wichtige Eckwerte, um die Kosten im Zaum zu halten, parallel die Produktivität der mobilen Mitarbeiter und der Verwaltungsspezialisten zu steigern. Klar, dass ich mir gemeinsam mit unserem IT-Professional insbesondere das Konzept und die Ausrichtung der Geschäftsanwendungen genau anschaue, bevor ich aus kaufmännischer Sicht entscheide. So kann ich auch die Einführungs-, die laufenden Betriebs- und die Folgekosten besser abschätzen. Die Folgekosten sind die Kosten, die nach Anschaffung und Implementierung entstehen. Insbesondere sind dies Aufwendungen für die Datensicherung, für die Daten- und Gerätesicherheit, für Wartung, für Release-Wechsel und für Updates. Auf die Aussagen der Anbieter gebe ich wenig. Ihre Kosten- und Aufwandsangaben stellen meist nur die Spitze des Eisbergs dar.

Für die Gegenüberstellung von Kosten und Nutzen setze ich einen Vergleichszeitraum von fünf Jahren an. Ich muss allerdings zugeben, dass die laufenden Kosten für anstehende technische Innovationen und Erweiterungen über diesen Zeitraum nur grob kalkulierbar sind. Deshalb bevorzuge ich das Hosting-Modell und den Bezug sämtlicher Infrastrukturleistungen für die mobile Installation im Rahmen einer Cloud-Lösung. In diesem Fall zahlt das Unternehmen nur die Einführungs- und die Client-Lizenzkosten. Durch diese quasi Flatrate sind für mich die laufenden Betriebskosten übersichtlich und gut kalkulierbar. Und der Cloud-Provider trägt ohne Aufpreis das Risiko der Folgekosten. Es liegt an ihm, diese Folgekosten in seinen Einführungs- und Lizenzpreisen zu berücksichtigen. Für mich, der hinsichtlich der Gesamtkosten Rechenschaft bei der Geschäftsführung ablegen muss, ist das Hos-ting-Modell somit gleichbedeutend mit Kalkulationssicherheit von Anfang an.

Zudem gehe ich davon aus, dass ein auf mobile Lösungen spezialisierter Cloud-Provider die dafür notwendigen Infrastrukturleis-tungen in der Regel professioneller als die IT-Fachkräfte in den meisten Unternehmen erbringen können, die erforderlichen Integrationsleistungen im Vorfeld und im Rahmen der Einführung eingeschlossen. Der Cloud-Provider zeichnet dafür verantwortlich, immer genügend Spezialisten-Power vorzuhalten – auch in Urlaubszeiten, wenn es in vielen Unternehmen personell knapp wird. Für das Hosting-Modell sprechen weitere Gründe. Das Unternehmen kann sich via Cloud-Provider „als Anbieter für Viele“ die Skaleneffekte zunutze machen . Die Kos-tenvorteile, die daraus erwachsen, werden, wenn geschickt verhandelt wird, zumindest teilweise an den Kunden weitergeben. Cloud-Verträge passen sich, anders als eigene Infrastrukturen, flexibler den Marktgegebenheiten und der Geschäftsentwicklung des Unternehmens an. Eine jährlich Kündigung bestehender vertraglicher Regelungen ist möglich. Anders, wenn das Unternehmen selbst die mobile Infrastruktur betreibt. Anpassungen an neue Markt- und/oder geschäftliche Situationen sind in diesem Fall lediglich eingeschränkt möglich, nicht nur aus technischen Gründen, sondern auch wegen der Personalbindung.

Das Hosting-Modell hat allerdings für das Unternehmen auch Nachteile. Das Unternehmen muss sich von Überlegungen wie einer Amortisierung der Gesamtlösung zu einem bestimmten Zeitpunkt verabschieden. Es zahlt über die Jahre die Lizenzkosten weiter. Außerdem ist das Hos-ting-Modell für das Unternehmen häufig mit einer Auslagerung sämtlicher für den mobilen Auftritt wichtigen Daten in die Provider-Cloud verbunden. Das Unternehmen verliert also die Hoheit über diese Daten. Immerhin können Unternehmen innerhalb Deutschlands darauf zählen, dass hier vom Cloud-Provider Sicherheits-, Compliance- und Datenschutzanforderungen sensibler behandelt werden als in den
meisten anderen EU-Ländern. Und für den Datenschutz kann das Unternehmen darauf drängen, dass innerhalb der Provider-Cloud nur die Daten gespeichert werden, die für die Befolgung des Deutschen Datenschutzgesetztes relevant sind.

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