funkschau: Es scheint doch noch einige Probleme und Herausforderungen bezüglich WLAN-Offload zu geben – was sind die Herausforderungen aus Sicht eines Betreibers beziehungsweise eines Anbieters?
Bell: Für Mobilfunkbetreiber liegen die größten Herausforderungen von Wi-Fi-Offload heutzutage in der transparenten Authentisierung der Nutzer und ihrer Geräte sowie in der vollständigen Integration von Wi-Fi in das Netzwerk. Neue Technologien wie Hotspot 2.0 unterstützen dabei die Verbindung zu Wi-Fi, in dem sie für eine transparente Authentisierung der Nutzer sorgen und sich dabei auf eine breitere Sicherheitsbasis wie SIM-Cards, Zertifizierungen auf den Geräten oder die sichere Authentisierung über ein Portal stützen. Aus Sicht der Mobilfunkbetreiber wäre ein gemeinsamer Ansatz für den Anmeldeprozess, die Authentisierung sowie die Richtlinienkontrolle wünschenswert. Damit könnte ein hoher Servicestandard für die Nutzer gewährleistet werden, auch wenn ihre Daten "offloaded" sind.
funkschau: Wohin denken Sie aus Anbietersicht, dass sich der Datenverkehr über Mobilfunknetzwerke entwickelt?
Bell:Die Zahl der mobilen Daten, die von einer ganzen Reihe an mobilen Geräten wie Smartphones, Tablets oder Notebooks herrühren, ist dramatisch gestiegen. Das hat auch die Art verändert, mit der die Nutzer mit den Netzwerkressourcen umgehen: von datenintensiven Anwendungen wie Wettervorhersagen bis hin zu Multimedia-Anwendungen mit hoher Bandbreite wie zum Beispiel Video-Anrufe. Mit der Verbreitung der mobilen Geräte erhöhte sich auch die M2M-Kommunikation. Mobile Netzwerke müssen daher flexibler sein, um sich an diesen Datenverkehr anzupassen und die Steuerungsebenen müssen optimiert werden, um eine bessere Skalierbarkeit und Leistung zu erzielen. Die Virtualisierung der Funktionen zur Netzwerksteuerung und Einführung von Software-defined Networking (SDN) in die Data-Plane gelten als besonders günstig für die zukünftige Entwicklung des Netzwerks.