Media Saturn macht ernst mit seiner Neuausrichtung als Multichannel-Händler. Im neu eröffnenden Media Markt forciert der Retailer die Verknüpfung von Online- und Offline-Geschäft.
Wenn Media Markt mit Hirnforschern zusammenarbeitet, zeigt das, wie ernst der Retailer sein rückläufiges Geschäft und die daraus resultierende Umstrukturierung angeht. Das Ergebnis des Experiments: Kunden empfänden ein Gefühl der Freude, wenn ihnen Media Markt-Werbung vorgespielt wird. Dieses Glücksgefühl will der Elektronikhändler nutzen, um seine in letzter Zeit negative Geschäftsentwicklung zu stoppen. In Ingolstadt hat man eingesehen, dass reiner Geiz in Zeiten des Online-Handels für die Retail-Kette nicht mehr nur geil ist. »Der beste Preis im Einzugsgebiet ist allein kein Erfolgsrezept mehr«, bringt es Media-Saturn Deutschland Chef Wolfgang Kirsch bei der Vorstellung des neuen Media Marktes nahe der Konzernzentrale auf den Punkt.
Die neue Filiale ist für Media Markt deshalb mehr als nur ein weiterer Standort des über 260 Filialen umfassenden Netzes in Deutschland. Vielmehr fungiert der neue Flächenmarkt als Pilotprojekt, das aufzeigt, wie sich Media Markt in Zukunft im hart umkämpften ITK-Handel behaupten will. »Media Markt muss sich ein Stück weit neu erfinden«, so die Losung von Kirsch. Neben einer neuen CI, die nur noch in Rot und Weiß und mit einer neuen Schrift daherkommt, heißt das vor allem: Sparen nicht mehr so radikal propagieren wie in der Vergangenheit, auf nutzlos gewordene Superlative in der Werbung verzichten und stattdessen auf zufriedene und glückliche Kunden bauen. Kirsch will nicht mehr den billigsten, sondern den führenden Preis im Zusammenspiel mit integrierten Service-Angeboten anbieten, an dem sich der stationäre Handel zu orientieren hat.