Alle digitalen Verwaltungsleistungen an einem Ort: Das ist die Idee der Serviceportale. So auch in Nordrhein-Westfalen, wo seit Kurzem die Nutzung des „Servicekonto.NRW“ noch einfacher sein soll. Unter dem Namen „Servicekonto.Pass“ können rund 15 Millionen BürgerInnen auf die Dienste zugreifen.
Über die Serviceportale lassen sich dabei nicht nur die Online-Angebote der Ministerien und Behörden der Landesverwaltung NRW nutzen, sondern auch die der Städte, Gemeinden und Kreise. Wichtiger Bestandteil der Serviceportale sind die Servicekonten, über die sich BürgerInnen gegenüber der Verwaltung identifizieren.
Die Lösung der XignSys, die mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW im Rahmen des Programms „Digitale Modellregionen“ entwickelt werden konnte, wurde durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) nach der technischen Richtlinie TR-03107-1 geprüft und im Zusammenspiel mit dem Servicekonto.NRW als Erste auf dem Vertrauensniveau „substanziell“ bestätigt.
Der Servicekonto.Pass rechnet mit einer breiten Akzeptanz vonseiten der BürgerInnen, da er auf der Grundlage ihrer Bedürfnisse entwickelt wurde, wie Markus Hertlein, Geschäftsführer von XignSys, ausführt. Prof Dr. Pohlmann, Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit hebt hervor: „Dadurch wird niedrigschwellig die Lücke zur Smart eID und zu Elster geschlossen, um eine breite Nutzung zu gewährleisten. Ohne ein grundsätzliches Maß an Vertrauen funktioniert keine menschliche Interaktion und das schließt auch jegliche digitale Interaktion ein. Gerade der vollständige Verzicht auf Passwörter trägt zu einem wirksamen Schutz vor der steigenden Zahl von Cyber-Angriffen bei“.
Der Servicekonto.Pass sei eine einfache und zuverlässige Lösung, um Behördengänge per Smartphone abzuwickeln und könne auf einer breiten Erfahrungsgrundlage aufbauen, da er aus dem vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Modellprojekt „Smartphone-Bürger-ID“ hervorgeht, so XignSys. Gemeinsam durch die Stadt Gelsenkirchen, XignSys, das Institut für Internet-Sicherheit und die Stadt Aachen wurde die Lösung modellhaft und bundesweit erstmalig in die Verwaltung integriert. Durch die Anbindung an das Servicekonto.NRW, das technisch von der Governikus umgesetzt und vom Dachverband kommunaler IT-Dienstleister KDN betrieben wird, sei die Lösung für E-Government-Anwendungen im Land und in den Kommunen einsetzbar.
Das Onlinezugangsgesetz besagt, dass alle Verwaltungsleistungen bis spätestens Ende 2022 auch digital abgewickelt werden können müssen. Bund und Länder profitieren beim Servicekonto.Pass von der einfachen Beschaffungsmöglichkeit und der schnellen Erweiterung bestehender Servicekonten. Das Ziel des Teams rund um Geschäftsführer Hertlein: „Unsere Lösung auch in weiteren Bundesländern bereitzustellen und damit zum Standard für die substanzielle Authentifizierung für OZG-Leistungen und somit eine ideale Ergänzung zur eID zu werden.“
Die Lösung sei aber nicht nur für digitale Verwaltungsleistungen nutzbar. Gerade auch im Hinblick auf sämtliche Anwendungen in einer Smart City und im Unternehmensbereich stelle die Identitätslösung namens „XignIn“ ein nahtlos integrierbares und flexibles
Authentifizierungsverfahren dar. Ob Packstationen und Fahrradabstellanlagen, moderne Mobilitätsangebote oder vernetzte Systeme im Energiesektor: XignIn biete ganzheitlich einen abgesicherten Zugang für alle öffentlichen und privatwirtschaftlichen Anwendungen – digital und analog.