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Dell verliert nach Stückzahlen

PC-Markt in EMEA bricht erneut zweistellig ein

Das Marktforschungsinstitut Gartner errechnet auch für das zweite Quartal 2009 rückläufige PC-Verkäufe. Weltweit wurden fünf Prozent weniger Computer verkauft, in der EMEA-Region ging der Absatz erneut um über zehn Prozent zurück. Eine leichte Erholung macht sich im PC-Geschäft in den USA und im asiatisch-pazifischen Raum bemerkbar.

Autor:Redaktion connect-professional • 28.7.2009 • ca. 2:10 Min

Laut dem Marktforschungsunternehmen Gartner wurden im zweiten Quartal 2009 weltweit 68,1 Millionen PCs verkauft, das sind fünf Prozent weniger als im zweiten Quartal des Vorjahres. Die Marktzahlen fielen damit deutlich besser aus als die Prognosen. Im Juni hatte Gartner noch einen Rückgang von 9,8 Prozent vorhergesagt. Während die Analysten für den US-Markt und den asiatisch-pazifischen Raum eine leichte Erholung konstatierten, war die Nachfrage in Europa erneut flau.

Mit einem Minus von 10,9 Prozent verzeichnete der PC-Markt in EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) zum zweiten Mal in Folge einen zweistelligen Rückgang. Laut Gartner wurden im zweiten Quartal 2009 20,6 Millionen PCs verkauft, das sind 10,9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang resultiert aus einem anhaltend schwachen Markt in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, vor allem aber aus einem Rückgang von mehr als 30 Prozent in den zentral- und osteuropäischen Ländern.

Die Nachfrage im Business-Segment war erneut schwach, einige Hersteller verkauften mehr als zwanzig Prozent weniger Desktop-PCs als im Vorjahresquartal. Es gäbe auch keine Anzeichen für eine Erholung der Nachfrage im Business-Segment, so die Analys-ten. In einigen Märkten scheine die Talsohle noch gar nicht erreicht. Für Wachstum sorgten im Consumer-Segment fast ausschließlich die steigenden Netbook-Verkäufe, die laut Gartner rund zwanzig Prozent des Notebook-Absatzes in EMEA ausmachten. Davon profitierte vor allem Acer. Der taiwanische Hersteller pusht laut Gartner sehr aggressiv im Netbook-Segment und konnte auch als einziger der EMEA-Top fünf ein sattes Stückzahlen-Wachstum von 21,6 Prozent einfahren. Acers Marktanteil stieg dadurch von 15,1 auf 20,6 Prozent. Marktführer Hewlett-Packard lag mit einem Minus von 2,2 Prozent immerhin besser als der Durchschnitt und konnte seine Spitzenposition auf 21,1 Prozent leicht ausbauen. Dagegen brach Dells PC-Absatz in EMEA mit über 23 Prozent ein, nur Asus performte noch schlechter (minus 26,2 Prozent), der Marktanteil schrumpfte auf 10,2 Prozent.

Die Aussichten für das laufende dritte Quartal schätzen die Gartner-Analysten schwächer ein als für das zweite. Denn hier schlugen im Vorjahresquartal erstmals die Netbooks richtig zu Buche. Trotz einiger positiver saisonaler Effekte sei die Talsohle im EMEA-PC-Markt offensichtlich noch nicht erreicht, so das Fazit.

HP bleibt Weltmarktführer

Weltweit konnte Marktführer Hewlett-Packard stärker zulegen als der Durchschnitt. Das leichte Plus von 2,8 Prozent führen die Analysten vor allem auf die Stärke des US-Anbieters im internationalen Geschäft außerhalb der USA und die aggressive Strategie im Einstiegsbereich bei Notebooks zurück. Dell und Acer liegen mit Anteilen von 13,6 und 13,5 Prozent wieder fast gleichauf auf dem zweiten Rang. Allerdings fiel der Dell-Absatz um 17 Prozent niedriger aus als im Vorjahresquartal, während Acer um über 34 Prozent zulegen konnte. Die Analysten schätzen jedoch Dells Marktanteil nach Umsätzen wesentlich höher ein. Acers Stärke liege vor allem im niedrigpreisigen Segment, während Dell ein breiteres Preisspektrum abdecke. Lenovo, weltweit auf Platz vier, verzeichnete laut Gartner ein starkes Wachstum in Asien/Pazifik, während die Verkäufe in den USA und EMEA unter dem jeweiligen regionalen Durchschnitt lagen.