Auch im Falle eines Großunfalls und dem daraus entstehenden Chaos gilt: Der Umgang mit den sensiblen Patientendaten muss im Einklang mit den strengen Datenschutz-Regelungen erfolgen. Deshalb erfassen die Werkssanitäter die Basisinformationen zu den Verletzten vollständig anonymisiert: Weder Name, Anschrift, Alter oder Vorerkrankungen werden über die Sogro-Software aufgenommen oder gespeichert. Neben den Basisinformationen können die Rettungskräfte auf dem Weg ins Krankenhaus lediglich weitere Informationen über die laufende Medikation auf dem RFID-Chip des Patienten speichern.
Denn Sogro wurde ausschließlich für die akute Situation am Unfallort, also etwa auf dem Firmencampus, entwickelt. Das Erfassen personenbezogener Daten ist an dieser Stelle deshalb noch gar nicht vorgesehen. Erst in der IT-Umgebung des Krankenhauses heben die Verantwortlichen die Anonymisierung auf und fügen die am Unfallort gesammelten Daten zu den Stammdaten des Patienten hinzu. Durch diese strikte Trennung von Datenerfassung und Datenspeicherung gewährleistet Sogro den höchstmöglichen Datenschutz.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die erfassten Verletztendaten mit einem Foto des Betroffenen zu verknüpfen. Das hilft den Verantwortlichen im Unternehmen, sich schnell einen Überblick zu verschaffen, welche Mitarbeiter verletzt sind und in welchem Krankenhaus sie sich befinden. So können sie den Angehörigen unverzüglich detaillierte Informationen liefern – denn für Familienmitglieder und Freunde ist es oft traumatisch, nicht zu wissen, was passiert ist und wie es den Angehörigen geht. Die Begleitforschung zu Sogro hat ergeben, dass eine solche Verbindung von Daten und Verletztenfoto in extremen Katastrophenfällen durchaus noch zulässig ist. Erlaubt der Gesetzgeber die optionale Foto-Option zur Identifikation, können die Entwickler dies auf technischer Ebene problemlos realisieren. Bis dahin bleibt die Funktion gesperrt.