Bei Großunfällen im industriellen Umfeld zählt jede Sekunde. Hier setzt das Forschungsprojekt Sofortrettung bei Großunfall an – kurz SOGRO: Eine Kombination von RFID-Technik, mobilen Handgeräten und automatisierten Prozessen beschleunigt die Erstversorgung der Verletzten.
Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen muss die Industriebranche auf Großunfälle vorbereitet sein. Dabei stehen gerade Unternehmen mit einer großen Campusfläche und eigener Werksfeuerwehr vor der Herausforderung, in Katastrophensituationen eine schnelle und effiziente Rettung der Verletzten zu koordinieren. Die „SOGRO“-Server-Lösung unterstützt mit automatisierten, IT-gestützten Prozessen die Verantwortlichen dabei, schnell einen ersten Überblick zu gewinnen und Herr der Lage zu werden.
Die Lösung basiert auf einem kompakten, durchgängigen Bündel aus Software, Hardware und Kommunikation. Sie sieht sowohl den Einsatz von WLAN als auch von Satellitenkommunikation vor. Kern von Sogro ist die elektronische „Triagierung“, um die Notversorgung zu priorisieren und die Verletzten direkt am Unfallort in Dringlichkeitskategorien einzuteilen. Hierfür nutzen die werkseigenen Rettungskräfte mobile Handgeräte – Personal Digital Assistants (PDAs) –, die mit RFID-, GPS- und Kommunikationsmodulen ausgestattet sind.
Mit deren Hilfe kann jeder Werkssanitäter alle notwendigen Basisinformationen über den Verletzten erheben und diese über GSM, UMTS oder WLAN in Echtzeit an den Triage-Data-Server (TDS) übertragen: Geschlecht des Verletzten, die Schwere der Verletzung sowie die laufende Medikation werden so direkt in einer Datenbank auf dem TDS gespeichert und sind für alle an der Rettung Beteiligten jederzeit einsehbar. Der Zugriff auf den TDS ist durch einen Triage-Data-Visualizer und eine einfache IP-Verbindung möglich. Selbst wenn das Kommunikationsnetz durch das Unglück am Einsatzort ausgefallen ist, können die PDAs über ein lokal aufgebautes WLAN mit einer lokalen Instanz des TDS kommunizieren.