Sage will mit Bäurer hoch hinaus (Fortsetzung)

Für die Bäurer-Partner dürfte die Frage interessant sein, was künftig aus den Produktlinien wird. T-Soft-Chef Hüttl erwartet hier mittelfristig keine Veränderungen, ebenso wenig für sein eigenes Geschäft mit Bäurer-Produkten: »Sage hat sich mit den »B2«-Produkten eine neue, fortschrittliche Technologie eingekauft, die im Markt schon erfolgreich eingeführt ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass daran gerüttelt wird.« Die plattformunabhängige, webbasierende »B2 Dynamic «-Generation beispielsweise ist offen für flexible Open- Source-Technologien wie Linux, »MySQL« oder alternative Office- Anwendungen wie »Open Office«. »Die Technologie war vielleicht nicht das alleinige, ausschlaggebende Argument für die Übernahme von Bäurer, aber ab einer gewissen Unternehmensgröße bietet ein plattformunabhängiges System einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil«, schätzt Markus Weyerke, Geschäftsführer vom Bäurer-Partner Aventum.

Sowohl in Bezug auf das Produkt- Angebot als auch auf die Finanzlage hat sich Sage einen interessanten Partner ins Boot geholt, wie Christian Glas, Senior Berater bei Pierre Audoin Consultants (PAC), feststellt. »Die Übernahme baut auf ein solides Fundament «, so der Analyst. Der Umsatz von Bäurer für das zum 31. Dezember 2005 beendete Geschäftsjahr betrug 23,3 Millionen Euro. Durch die Übernahme wächst das Unternehmen in Deutschland auf ein Umsatzvolumen von mehr als 80 Millionen Euro für 2005. »Sage festigt durch den Zukauf seine Position als Nummer fünf auf dem deutschen ERP-Markt und liegt damit hinter SAP, Infor/SSA, Oracle und Microsoft«, so Glas. Auch in den nächsten Jahren werde Bäurer, nicht zuletzt wegen eines interessanten Kundenstamms, dem ERP-Spezialisten gute Wachstumsperspektiven bieten.