Waschmaschinen-Gate auf der IFA

Samsung wirft LG Sabotage vor

17. Februar 2015, 9:17 Uhr | Lars Bube
Samsung und LG sind noch immer damit beschäftigt, ihre schmutzige Wäsche von der IFA zu waschen
© ruslimonchyk - Fotolia

Nachdem LG-Mitarbeiter zur IFA angeblich einige Waschmaschinen des Konkurrenten Samsung kaputt gemacht haben, ermitteln inzwischen die Behörden. Samsung geht von Sabotage aus, LG spricht von einem bedauerlichen Versehen.

Nachdem sich die beiden Konkurrenten Samsung und LG in der Vergangenheit bereits einige skurrile Gefechte um Themen wie das Fassungsvermögen von Kühlschränken und die weltweiten Marktanteile beim Verkauf von Klimaanlagen geliefert haben, setzten die beiden südkoreanischen Unternehmen jetzt noch eins drauf. Schon im vergangenen Jahr hatte sich Samsung beschwert, dass mehrere LG-Mitarbeiter, unter ihnen auch Jo Seong-Jin, Chef der Haushaltsgeräte-Sparte von LG, angeblich zur IFA einige Samsung-Waschmaschinen in einem Berliner Flächenmarkt zerstört hätten. Auf einem Überwachungsvideo sei eindeutig zu sehen, wie die LG-Angestellten die Scharniere der Trommeltüre gewaltsam zerstören. Anschließend hätte sich LG negativ über die schlechte Qualität bei den Waschmaschinen des Konkurrenten geäußert, so Samsungs Vorwürfe. Deshalb hatte Samsung Ende vergangenen Jahres Anzeige wegen Sachbeschädigung, Verleumdung und Geschäftsbehinderung erstattet.

LG hatte die Vorwürfe zunächst brüskiert von sich gewiesen und sich gewundert, dass Samsung die Geschäftsaktivitäten und das Markenimage von LG durch solche Behauptungen beschädigen wolle. Wenn man tatsächlich etwas derartiges vorgehabt hätte, dann sicher nicht unter Beteiligung von Führungskräften, so die erste Reaktion damals. Nachdem inzwischen einige Hausdurchsuchungen, unter anderem in der LG-Zentrale in Seoul, stattgefunden haben, schlägt LG nun allerdings etwas leisere Töne an. Bei der zerstörerischen Aktion habe es sich um ein bedauerliches Missgeschick gehandelt. Die Mitarbeiten hätten die Geräte eigentlich nur aus Interesse begutachtet und dabei auch die Stabilität der Türscharniere der Konkurrenzprodukte überprüfen wollen. Dabei hätten die Mitarbeiter sie wohl aus Versehen kaputt gemacht, so die reichlich fadenscheinige neue Begründung seitens LG. Damit wirft man Samsung unterschwellig natürlich erneut vor, dass die Scharniere nicht stabil genug seien. Allerdings betont LG, dass man die defekten Waschmaschinen selbstverständlich bezahlt habe – nachdem ein Mitarbeiter des Elektronikmarktes dies verlangt hatte.


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