Zum Inhalt springen

Stammdaten ohne Redundanzen

Autor: Redaktion connect-professional • 14.9.2008 • ca. 1:30 Min

Für das LBV war es ein wichtiger Schritt, die Anwendungen mit Internet-Technologien zu verbinden. »Über Baden-Württemberg verteilt nutzen zahlreiche Dienststellen wesentliche Funktionen des Personalmanagementsystems. Über ein browsergestütztes System erhalten Clients Zugriff auf die DIPSY-Funktionen«, erläutert Dörr die Anwendungsmodernisierung. Damit ist beispielsweise sichergestellt, dass alle Nutzer mit aktuellen und einheitlichen Stammdatensätzen arbeiten. Allerdings reichen die zentralen Funktionen nicht für jede Dienst­stelle aus. So stellen einzelne Ämter besondere Anforderungen an die Stellenbewirtschaftung, die sie für bestimmte Berufsgruppen durch­führen. Da Landesbehörden der Pflicht unterliegen, einen Nachweis über jede Haushaltsstelle und deren Verwendung zu liefern, spielen Bedarfsermittlung und Verfügbarkeitskontrolle eine wichtige Rolle bei der Stellenbewirtschaftung. Diese Instrumente eines aktiven Controllings offenbaren frühzeitig eine Überschreitung der bereitgestellten Personalbudgets. Die hierfür notwendigen ressortspezifischen Verfahren lassen sich in der neuen SOA einfach ergänzen. Sie ermöglicht den dezentralen Stellen auch spezielle Auswertungen, beispielsweise zur Stellenbesetzung von Lehrkräften. Im System sind außerdem Bewertungen der Haushaltsstellen hinterlegt, also Informationen zu Besoldungs-, Vergütungs- und Lohngruppen sowie zu Arbeitszeiten. Aufgrund der Vereinheitlichung liegen diese Daten heute in allen Landesbehörden identisch vor. »Wenn sich Behörden Effizienzsteigerung und Kundenorientierung auf die Fahnen schreiben, führt einer der wichtigsten Wege dorthin immer über eine Optimierung der IT-Landschaft«, meint Dörr. Der Projektverlauf stellte den Abteilungsleiter jedenfalls zufrieden. »Heute haben wir einen deutlich geringeren Aufwand für die Datenpflege. Das Wichtigste aber ist, dass sowohl die Zusammenarbeit als auch der Informationsaustausch zwischen den personalverwaltenden Dienststellen und dem LBV als zentrale Abrechnungsstelle wesentlich verbessert wurde.« Die Neustrukturierung des Personalmanagements zeigte bald Wirkung. »Mit DIPSY als landesweitem Standard haben wir unsere Ziele vollauf erreicht«, resümiert Dörr. »Schon Ende 2007 verwalteten wir mit dem System die Daten von rund 210000 Beschäftigten des Landes – das sind mehr als 75 Prozent.« Heute freuen sich die Manager über spürbare Haushaltsentlastungen, die die Projektinvestition von rund zwei Millionen Euro in absehbarer Zeit kompensieren werden. Auch anderswo findet das Projekt Anklang: Mittlerweile hat die Verwaltung im Saarland beschlossen, die Lösung für ihr Personalmanagement zu übernehmen.

Kai-Uwe Wahl ist freier Journalist in Frankfurt.