Verdacht auf Provisionsbetrug

Telekom beendet Zusammenarbeit mit Drillisch

9. November 2011, 9:26 Uhr | Diana Künstler
© Deutsche Telekom

Die Deutsche Telekom hat die Zusammenarbeit mit der Drillisch AG und ihren Tochterunternehmen nach eigener Aussage fristlos gekündigt. Der Konzern hat zudem Strafanzeige gegen den Serviceprovider erstattet. Grund sei der schwerwiegende Verdacht auf Provisionsbetrug durch Simply, ein Tochterunternehmen von Drillisch, das Prepaid-Mobilfunkverträge vermarktet.

"Betrug dulden wir nicht und gehen konsequent dagegen vor", betont Manfred Balz, Vorstand Datenschutz, Recht und Compliance bei der Telekom. Die Telekom hatte im August festgestellt, dass der Vertriebspartner seit Februar 2011 mehrere zehntausend Mobilfunkanschlüsse aktiviert hat, ohne dass tatsächliche Kundenverhältnisse zu Grunde liegen. Auf diese Weise hatte Drillisch die Telekom um Provisionen betrogen. Die Telekom verlangt deshalb Provisionszahlungen in einstelliger Millionenhöhe zurück.

Die Geschäftsleitungen von Simply und der Drillisch AG sind teilweise identisch. Zudem sei der Betrug laut Telekom mit Unterstützung weiterer Gesellschaften der Drillisch-Gruppe erfolgt. Deshalb trenne sich die Telekom von Drillisch insgesamt. Das Unternehmen habe, so Telekom, trotz erdrückenden Beweismaterials den Sachverhalt nicht weiter aufgeklärt und die Vorwürfe bestritten. Eine datenschutzkonforme Analyse ergab allerdings, dass die Karten für Scheinkunden aktiviert wurden.

Für Kunden von Drillisch und ihrer Tochterunternehmen, die das Telekom-Netz nutzen, ergeben sich keine Auswirkungen. Die Telekom wird die Netzleistungen weiterhin erbringen, so der Netzbetreiber.


  1. Telekom beendet Zusammenarbeit mit Drillisch
  2. Drillisch weist Vorwürfe zurück

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