Die Hälfte der Hightech-Importe bezieht Russland laut der US-Regierung aus den USA. Das nun beschlossene Exportverbot solle Russland hart treffen. Für die US-Chipbranche sei der Schaden minimal.
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine hat die US-Regierung unmittelbar ein Exportverbot für Hightech-Produkte nach Russland beschlossen. Es betrifft Halbleiter, Computer, Telekommunikations- und Verschlüsselungstechnik oder bestimmte Teile für die Luft- und Seefahrtindustrie. Auch Produkte mit US-Technologie, die im Ausland gefertigt werden, sind von den Sanktionen betroffen. US-Präsident Joe Biden zufolge, werde dieser Schritt „ernsthafte Kosten für die russische Wirtschaft verursachen“. Und zwar „sofort als auch mit der Zeit“. Man werde „ihre Fähigkeit beschneiden, im Wettbewerb der Hightech-Wirtschaft des 21. Jahrhunderts zu bestehen“, zitiert dpa den US-Präsidenten.
Für die US-Halbleiterindustrie bricht somit ein Absatzmarkt weg. Jedoch spielt Russland nahezu keine Rolle im Gesamtmarkt. Russland sei „kein bedeutender direkter Verbraucher von Halbleitern und macht weniger als 0,1 Prozent der weltweiten Chipkäufe aus“, teilt die Organisation World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) mit.
Der breitere russische IKT-Markt belief sich laut IDC-Daten von 2021 nur auf etwa 50,3 Milliarden US-Dollar des 4,47 Billionen US-Dollar schweren Weltmarktes. „Darüber hinaus hat die Halbleiterindustrie eine Vielzahl von Lieferanten von Schlüsselmaterialien und Gasen, so dass wir nicht glauben, dass es unmittelbare Versorgungsunterbrechungsrisiken im Zusammenhang mit Russland und der Ukraine gibt“, sagte am Mittwoch John Neuffer, Präsident der Semiconductor Industry Association (SIA) mit Sitz in Washington.