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QoS mit Wifi-Multimedia ist verbesserungswürdig

Drahtlos vermascht

Autor:Werner Veith • 8.10.2008 • ca. 1:20 Min

Der Mesh-Access-Point »WAP 3000« von LevelOne
Der Mesh-Access-Point »WAP 3000« von LevelOne

Mit zunehmender Verbreitung der WLANs, insbesondere in Unternehmen, gibt es eine Entwicklung, auch WLANs zu vermaschen. Hierzu werden die Access-Points (AP) nicht mehr wie bisher per Ethernet-LAN miteinander verbunden, sondern gleichfalls via WLAN miteinander vernetzt. Das Backbone wird somit nicht mehr mit einer drahtgebundenen, sondern mit der drahtlosen WLAN-Technik realisiert. Wie dies genau zu geschehen, hat regelt der künftige Standart IEEE 802.11s.

Hier findet das Mesh-Routing bei 802.11s ausschließlich in der MAC-Schicht statt. Dies unterscheidet sie von anderen Netzen, die auf vorhandener 802.11a/b/g-Standard-Hardware aufbauen und deren Mesh-Routing-Software auf höheren Netzwerkebenen arbeitet. Aus diesem Grund soll dieser Mechanismus wesentlich effizienter sein. Dies gilt insbesondere in Hinsicht auf Hardwareanforderungen und Energieverbrauch. Ein auf Standard-WLAN aufsetzender IP-Routing-Algorithmus hat gegenüber IEEE 802.11s Performance-Nachteile. Das liegt insbesondere daran, dass der 802.11-MAC nicht für Multi-Hop-Verbindungen entworfen wurde. Hier dient ein AP als Netzwerkzugang zum drahtgebundenen Netz.

Im Juni 2005 lagen der IEEE-Task-Group insgesamt 15 Vorschläge hervor. In mehreren Sitzungen hat die Arbeitsgruppe die Anzahl der Vorschläge reduziert, bis im März 2006 die letzten beiden Vorschläge zu einem zusammengefasst werden konnten. Eine Verabschiedung des Standards wird für das Jahr 2008 erwartet. Die künftigen vermaschten WLANs nach IEEE 802.11s sollen kompatibel zu bestehenden 802.11a/b/g-Geräten sein.

Vorgesehen ist auch die Implementierung von Quality-of-Service nach IEEE 802.11e. Für die notwendige Sicherheit sollen Authentifizierung, Schlüsselmanagement und ein sicherer Austausch von Routing-Informationen nach IEEE 802.11i sorgen. Vorgesehen ist auch die automatische Integrierung in 802.11s-Netze (Autodiscover) sowie die Unterstützung von Unicast-, Multicast- sowie Broadcast-Betrieb.

Vermaschte WLANs nach IEEE 802.11s werden durch die Verbindung der APs, die nun Mesh-Access-Points (MAP) heißen, gebildet. Außerdem sieht der Standard den Einsatz von Mesh-Points vor (MP), die Knoten im vermaschten WLAN bilden, ohne Clients die Einwahl zu ermöglichen. Weiter ist die Verwendung von mehreren Funkmodulen je MAP vorgesehen.