Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist dehnbar. Eine klare, allgemeingültige Definition dafür zu bestimmen, ist folglich nicht einfach. So wird Nachhaltigkeit im alltäglichen Sprachgebrauch gerne mit Langlebigkeit und Umweltschutz sowie Zukunftsverträglichkeit in Verbindung gebracht. Vom Grundgedanken her – was auf einen forstwirtschaftlichen Erklärungsansatz zurückgeht – lässt sich „nachhaltige Entwicklung“ mit dem verantwortungsbewussten Umgang mit den endlichen Ressourcen unserer Erde gleichsetzen. Sprich: In einem Wald sollten nur so viele Bäume abgeholzt werden, wie in diesem Wald in absehbarer Zeit auch nachwachsen können. Dadurch soll langfristig der Bestand des Waldes sichergestellt werden, welcher die Basis der Forstwirtschaft bildet.
Internationale Bekanntheit erlangte der Begriff Nachhaltigkeit vor allem durch seine Erwähnung im Bericht der Brundtland-Kommission. Die Vereinten Nationen hatten diese Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1983 unter der Leitung des ehemaligen norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland eingesetzt. Der Auftrag lautete, langfristige Perspektiven für eine Entwicklungspolitik aufzuzeigen, die zugleich umweltschonend ist. Die Frage einer nachhaltigen Entwicklung hat seitdem immer stärker an Bedeutung gewonnen. 2015 verabschiedete die UN-Vollversammlung im Rahmen des UN-Nachhaltigkeitsgipfels die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“. Ihr Leitziel ist es, innerhalb von 15 Jahren verschiedene Maßnahmen zu initiieren, um die Lebensverhältnisse auf dem gesamten Planeten zu verbessern. Dies umfasst ökonomische, ökologische und soziale Entwicklungsaspekte wie in der Grafik oben zu sehen ist. Die Agenda richtet sich sowohl an Entwicklungs- und Schwellenländer als auch Industriestaaten.
Um die Ziele hierzulande umzusetzen, hat die Bundesregierung eine Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie anhand der 17 Aspekte der UN und unter Einbeziehung wiederum der breiten Öffentlichkeit in einem Dialogverfahren erarbeitet und im Januar 2017 verabschiedet.