Wer braucht UMTS?

17. März 2005, 0:00 Uhr |

Wer braucht UMTS?. Wenn es um UMTS geht, scheiden sich die Geister. UMTS-fähige Endgeräte sind auf dem Markt, die vier großen Netzbetreiber müssen seit Anfang 2005 ihre UMTS-Netze einschalten. Mobilfunkkunden hingegen beklagen fehlende Dienste und hohe Kosten.

Wer braucht UMTS?

Das Weihnachtsgeschäft 2004 war ein erster Test für das UMTS-Geschäft der vier deut­schen Mo­bilfunk-Netzbetreiber T-Mo­bile, Vodafone, O2 und E-Plus. Auf den letzten Drücker wurde das Sortiment an UMTS-fähigen Handys erweitert. Die höheren Datenraten bei UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) erlauben mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu zwei Mega­bit pro Sekunde einen schnelleren Zu­gang zu Internet und multimedialen Diensten wie Sprache, Musik, Texte, ­Bilder und Video. Lange angekündigte UMTS-Dienste wie beispielsweise die Videotelefonie sind jetzt endlich für Mobilfunkkunden verfügbar. Und auch die Handy-Absatzzahlen können sich sehen lassen: Laut einer Studie des IT-Marktforschungsunternehmens Gartner wurden im dritten Quartal 2004 weltweit 167 Millionen Mobiltelefone verkauft, das sind 26 Prozent mehr im Vergleich zum selben Zeitraum 2003. Der Boom auf dem deutschen Mobilfunkmarkt hält ebenfalls an. 2004 stieg die Anzahl der Handynutzer auf rund 72 Millionen. Rein statistisch besitzen somit neun von zehn Deutschen ein Mobiltelefon. Hersteller wie der derzeitige Marktführer Nokia (siehe Grafik, Marktanteile Handy-Hersteller) wollen 2005 allein in Deutschland rund eine Million UMTS-Geräte verkaufen. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bun­des­ver­bandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Me­dien (BITKOM) ist auch optimistisch und glaubt, dass UMTS-Handys in diesem Jahr endgültig den Durchbruch schaf­fen. »En­de 2004 gab es in Deutschland rund 250000 Mobiltelefone und PC-Karten dieser sogenannten dritten Ge­­­neration, bis zum Jahresende 2005 erwarten wir rund 2,5 Millionen,« sagt Roh­leder.
So weit so gut. Wäre da nicht das Problem der derzeit hohen Kosten und der fehlenden interessanten Anwendungen für UMTS. Denn allein die Verfügbarkeit innovativer End­geräte wird laut Dr. Roman Friedrich, Telekommunikationsexperte der Ma­nage­ment- und Technologieberatung Booz Allen Ha­milton nicht ausreichen für den kommerziellen Erfolg von UMTS. Hier bedarf es laut Friedrich attraktiver Dienste und einer transparenten Preisgestaltung.


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