Netzbetreiber brauchen Neukunden
Keine andere neue Technik wurde in den vergangen vier Jahren so oft als Erfolgsgarant genannt, dann verteufelt, um letztlich doch wieder als Allheilmittel der gesamten Telekommunikationsindustrie hochgelobt zu werden, wie UMTS. Zunächst als Wunder gepriesen, spülte die Versteigerung der sechs UMTS-Lizenzen im Herbst 2000 rund 50 Milliarden Euro in die Staatskasse. Von den damals sechs deutschen Mobilfunkbetreibern T-Mobile, Vodafone,
E-Plus, O2, Mobilcom und Quam sind heute noch vier übrig, Mobilcom und Quam warfen das Handtuch. Mit Beginn des Jahres 2005 mussten T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2 entsprechend den Lizenzbedingungen der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation ihre UMTS-Netze anschalten. Bis Ende 2005 sollen 50 Prozent der deutschen Bevölkerung mit UMTS erreicht werden. Also versuchen die Netzbetreiber, die im Laufe des Jahres 2005 über eine Million neue Kunden gewinnen wollen, mit aller Macht das bisher stark schleppende UMTS-Geschäft anzukurbeln.
Alle vier Netzbetreiber haben für dieses Jahr den Ausbau ihrer UMTS-Datendienste angekündigt. Laut Ariane Afrough, Research Manager des Marktforschungsunternehmens IDC fehlt jedoch speziell bei den Anwendungen für Geschäftskunden die UMTS-Killerapplikation. Für Business-Anwender sind derzeit folgende Dienste, die über mobile Endgeräte abgefragt werden, am wichtigsten: Das schnelle Herunterladen von Attachments, Internetzugang und die Möglichkeit E-Mails zu bearbeiten.
Neben attraktiven Diensten benötigen die UMTS-Betreiber laut einer Marktanalyse von Booz Allen Hamilton auch ein neues, attraktives Mobilfunk-Tarifsystem.