»Wir brauchen Partner, die Mehrwert beim Kunden stiften«
Der Mittelstand setzt auf innovative Software-Konzepte. Davon ist Sebastian Krause, Chef der Software Group von IBM Deutschland, überzeugt. Nach seiner Einschätzung haben IBM-Partner auf diesen Trend reagiert und zusätzliche Beratungskompetenz erworben.
- »Wir brauchen Partner, die Mehrwert beim Kunden stiften«
- Channel ist integraler Bestandteil
- Unsere Partner haben sich unglaublich weiterentwickelt
- Partnercamp wird zum Event für den gesamten IBM-Channel
CRN: Serviceorientierte Architekturen (SOA) spielen in der Kommunikation der IBM Software Group eine zentrale Rolle. In Ihrer Keynote auf dem Partnercamp nannten Sie den Begriff in einem Atemzug mit »Information on Demand«. Hängen beide Konzepte zusammen?
Krause: Ja, es handelt sich um zwei Trends, die wir derzeit im Markt sehen und die tatsächlich eng miteinander zusammenhängen. SOA ist ein Thema, das die IBM nicht nur geprägt hat, sondern das wir mittlerweile auch dominieren. Das Thema »Information on Demand« lässt sich unmittelbar daraus ableiten: Überall dort, wo ich mit Serviceorientierung beginne, benötige ich auch eine darauf abgestimmte Informationsarchitektur. Ohne die kann ich Serviceorientierung gar nicht umsetzen.
CRN: Was steckt konkret hinter dem Begriff »Information on Demand«?
Krause: Es geht darum, die Informationen im Unternehmen so nutzbar zu machen, dass sie genau dann, wenn ich sie brauche, auch zur Verfügung stehen. Dazu benötige ich eine Schicht, die sicherstellt, dass ich in einem bestimmten Kontext auch wirklich auf sämtliche Informationen zugreifen kann. Das ist alles andere als trivial. Wenn ich unterschiedliche Datenbanken habe, muss ich die Informationen zusammenführen und in ein Objekt bringen. Ich muss Möglichkeiten schaffen, die Informationen mit Business- Intelligence-Verfahren auszuwerten, und ich muss ein Metadaten- Management betreiben, sprich die Daten der Daten verwalten. Nicht zuletzt sind Inhalte, die nur auf Papier vorliegen, in elektronische Dokumente umzuwandeln, um sie auswertbar zu machen. Alle diese Aspekte gilt es beim Aufbau einer Informationsarchitektur zu berücksichtigen.
CRN: Gewiss keine kleine Herausforderung. Inwiefern sind Ihre Partner überhaupt in der Lage, das Thema in seiner ganzen Komplexität zu beherrschen?
Krause: Wir haben tatsächlich einige Partner, die das gesamte Spektrum abdecken können und die ihre Beratungskompetenz bei den unterschiedlichen Bereichen des Lösungsportfolios einbringen. Auf der anderen Seite gibt es zahlreiche Partner, die sich auf Produkte für eine Teildisziplin, beispielsweise die Archivierung, konzentrieren. Grundsätzlich handelt es sich bei »Information on Demand« schon um eine sehr anspruchsvolle Disziplin. Ein Partner muss daher nicht in der Lage sein, alle Teildisziplinen beim Kunden technisch umzusetzen. Aber er sollte das ganze Konzept insoweit beherrschen, als er es in seiner Gesamtheit versteht.