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»Wir haben eine SOA-Strategie« (Fortsetzung)

Autor:Werner Fritsch • 1.2.2006 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. »Wir haben eine SOA-Strategie«
  2. »Wir haben eine SOA-Strategie« (Fortsetzung)
  3. »Wir haben eine SOA-Strategie« (Fortsetzung)

Es gibt doch aber Entwickler, die von der Firma JBoss bezahlt werden, und solche, die unentgeltlich arbeiten.
JBoss Inc. arbeitet nach einem professionellen Open-Source-Modell. Linux hat vor zehn Jahren als traditionelles Open-Source-Projekt begonnen. Doch mittlerweile sind die wichtigsten Freizeit-Entwickler Angestellte geworden, die für IBM, Red Hat und andere Firmen arbeiten. JBoss haben wir 1999 auch einmal auf freiwilliger Basis begonnen, bis wir 2001 in Atlanta die Firma gegründet haben. Nach einem Jahr habe ich dann 100000 Dollar Gewinn erwirtschaftet, das war nicht viel. Das Geld habe ich an meine wichtigsten Mitarbeiter verteilt, und ich habe ihnen Unternehmensanteile gegeben, um ihren Beitrag anzuerkennen. Heute sind diese Anteilsscheine viel Geld wert. Wer nicht viel beigetragen hat, gehört heute nicht zur Firma. Der Kern ist also professionalisiert. Weltweit beschäftigen wir heute etwa 150 Mitarbeiter.

Open-Source-Entwickler sind also keine Idealisten mehr?
Es ist eine romantische, aber unzutreffende Idee, dass die Leute freiwillig und umsonst arbeiten wie Hippies und dann brauchbare Software herauskommt. Neben den professionellen Entwicklern gibt es sehr viele, die mal einen Fehler beheben oder ein Feature implementieren. Das ist eine ziemlich große Gemeinschaft. Wir haben etwa zehn Millionen Downloads für die JBoss-Software. Aber bei uns gibt es auch Roadmaps. Der geschäftliche Nutzen ist klar: Das ist eine Gemeinschaft, auf die sich die Anwender verlassen können.
2003 haben Sie Risikokapital dazugenommen.
Ja, eine erste Runde. Wir haben zehn Millionen Dollar bekommen, die wir bis heute allerdings nicht angefasst haben. Aber dadurch, dass wir dieses Geld in der Bilanz haben, können wir gute Leute anheuern.