Laut Spezifikation erlaubt die USB-3.0-Schnittstelle, auch als "SuperSpeed" bezeichnet, einen Datendurchsatz von 5 GBits/s, USB 2.0 ist mit 480 MBit/s spezifiziert ("HighSpeed"). Theoretisch wäre also USB 3.0 zehn Mal schneller als der ältere Standard. Das wird aber in der Praxis nie erreicht und schon gar nicht mit mechanischen Festplatten – auch nicht mit zwei Platten, die im RAID-Verbund arbeiten.
Sehr schnelle 3,5-Zoll-Festplatten erreichen Geschwindigkeiten von rund 170 MByte/s beim Lesen von Daten – maximal.
Ein Hersteller, der behauptet, dass seine mechanische externe Festplatte 10 Mal schneller ist als eine Festplatte mit USB-2.0-Anschluss, beruft sich also lediglich auf die USB-Spezifikation. Das Produkt in seiner Gesamtheit erzielt diese Geschwindigkeit nicht, denn die Platte selbst ist ein unüberwindlicher Falschenhals.
Wollte man eine externe Festplatte, die tatsächlich die gesamte Bandbreite von USB 3.0 ausschöpft, also an die 600 MByte/s, so müsste man auf jeden Fall eine Solid State Disk bemühen, die über einen internen SATA3-Controller angebunden ist und ihre Daten auf den USB-3.0-Bus ausgibt. Und das würde den Preis einer externen Festplatte mit 1000 GByte Speichergröße von rund 100 Euro auf wenigstens 1000 Euro katapultieren.
Wenn Sie also Produkte finden, die Derartiges von sich behaupten, seien Sie skeptisch. Offenbar haben viele Firmen heute kein Problem damit, ihre Produkte besser zu machen als sie sind. Andererseits verzichten sie auch gerne darauf, Informationen anzugeben, die wirklich hilfreich wären, die Leistung einer Festplatte auf dem Papier einschätzen zu können.
Beispielsweise fehlen sehr häufig Angaben über den Festplattentyp. Wurde vielleicht noch eine alte IDE-Platte oder bereits eine schnellere SATA-Platte verbaut? Wie schnell dreht die Festplatte im Inneren des Gehäuses?