TP-Link strotzt vor Selbstbewusstsein. Nach dem Clou mit dem Google-Router bläst der chinesische Netzwerkhersteller nun zum Angriff auf den deutschen Platzhirsch AVM. Durch die Vertriebspartnerschaft mit Gigaset wollen beide Hersteller hierzulande zulegen.
Der chinesische Netzwerkausrüster TP-Link kann erneut gute Zahlen vorlegen. Der weltweite Umsatz im Jahr 2014 steigerte sich um zehn Prozent und wird erstmals die Schwelle von zwei Milliarden US-Dollar überschreiten. Auf die DACH-Region entfallen davon rund 54,36 Millionen Euro. Mit der aktuellen Entwicklung will sich der Hersteller jedoch nicht zufriedengeben. Neue Produktlinien sollen in den weltweit drei neuen Forschungszentren im Silicon Valley, Taiwan und im nordchinesischen Hangzhou entwickelt werden. So kündigt Thomas Jell, Sales Director Consumer bei TP-Link, neue Produktlinien in den Bereichen SMB sowie ISP und im Zubehörsegment an.
Dem Thema Smart Home widmet sich das Forschungszentrum im Silicon Valley. Der gemeinsam mit Google entwickelte WLAN-Router »One Hub« ist die erste Produktneuheit aus dem kalifornischen Standort. Die Entwicklung war dabei so geheim, dass die ahnungslosen Mitarbeiter der deutschen Niederlassung zunächst von der Medienwelle nach Bekanntwerden des Produktes regelrecht überrollt wurden.
Jan Koch, Second Level Service Support bei TP-Link, der den WLAN-Router auf einem Presse-Event in München erstmals präsentierte, kündigte an, dass das Gerät in abgewandelter Form im nächsten Jahr auch hierzulande erscheinen werde. »Die verbesserte Technik des One Hub wird in einer neuen Version des Touch P5 auf den deutschen Markt kommen«, erklärt Koch. Ziel ist es, den Touch-Router als Schaltzentrale für die parallel gelaunchte Produktlinie für das Smart Home zu etablieren. Doch nicht nur die Zusammenarbeit mit Google soll Früchte tragen. Künftig streckt TP-Link seine Fühler auch nach anderen Kooperationen aus. Mit Gigaset verkündete der chinesische Hersteller nun für den deutschen Markt eine neue Vertriebspartnerschaft.