Netzbetreiber, die ihren Kunden den Router, mit dem sie ins Internet geht, vorschreiben, geraten zunehmend in die Kritik. 16 Hersteller haben sich jetzt zusammengeschlossen und protestieren gemeinsam gegen den Routerzwang.
Gegen den sogenannten Routerzwang formiert sich Wiederstand auf breiter Front: Netzbetreiber, die ihren Kunden vorschreiben, mit welcher Technik sie ins Internet gehen, geraten immer stärker in die Kritik.
Nun haben sich 16 ITK-Hersteller zusammengeschlossen um gemeinsam gegen den Routerzwang zu protestieren. Die Hersteller haben nach einem Bericht der Wirtschaftswoche beim Regulierer und dem Bundesinnenministerium schriftlich gegen die geplanten Maßnahmen protestiert. Das hat der Geschäftsführer des Berliner Kommunikationsspezialisten AVM, der vor allem für seine Fritzbox bekannt ist, gegenüber der Wirtschaftswoche bestätigt. Das Positionspapier haben unter andrem auch der Hersteller von TK-Anlagen, Auerswald, der Powerline-Spezialist Devolo und der Netzwerkhersteller Lancom unterzeichnet.
Die Hersteller reagieren mit der Maßnahme darauf, dass die Bundesnetzagentur trotz zahlreicher Proteste von Kunden den Routerzwang der Netzbetreiber nicht unterbindet. Mehrere Netzbetreiber, darunter Vodafone, Telefonica und einige Kabelanbieter, sind dazu übergegangen, ausschließlich von ihnen vorgegebene Router am Anschluss des Anwenders zuzulassen.
AVM hatte bereits im Januar in einer Unternehmensmitteilung auf Nachteile des Routerzwangs für Anwender und Markt hingewiesen. Kurzfristig verliere der Verbraucher die Möglichkeit, ein Endgerät nach seinen Ansprüchen auswählen zu können. »Langfristig führt der Routerzwang zu einem Ausschluss an Innovationen, da es keinen Wettbewerb um das beste Endgerät mehr gibt«, heißt es in der Unternehmensmitteilung.