Android wie auch iOS bieten die Basis für die vollständige Umsetzung einer BYOD-Strategie – ein MDM (Mobile-Device-Management), das den aktuellen Stand unterstützt, vorausgesetzt. Zudem sollten sich Unternehmen den Prozess der Einbindung privater Geräte einmal aus Mitarbeitersicht anschauen. Denn viele Implementierungen sind eher abschreckend als anwenderfreundlich. Klar aber ist: Ohne MDM ist es unmöglich, den Anforderungen des Datenschutzes und der Privatsphäre gerecht zu werden. Im Prinzip wird dazu bei Android und iOS ein geschützter Geschäftsbereich (Business-Container) angelegt. Nur diesen Business-Container verwaltet das Unternehmen. Isolierte PIM-Systeme, die wegen ihrer anderen Bedienung als die nativen Programme oft auf Ablehnung stoßen, sind somit überflüssig.
Wie aber lässt sich ein solcher Business-Container auf einem Desktop- oder Laptop-Rechner abbilden? Schließlich existieren hier die von iOS und Android bekannten Mechanismen nicht. Ganz einfach: Der Remote Desktop ist die Antwort für Remote Work. Für BYOD hat ein Remote Desktop – unabhängig davon, ob das Unternehmen ihn in der Cloud (etwa per Windows Virtual Desktop) oder lokal (beispielsweise Windows Server mit Remote Desktop Session Host) – betreibt, den Vorteil, dass die Anforderungen an die Endpunkt-Hardware minimal sind. Zudem lässt sich der Remote Desktop per Konfiguration hermetisch vom Rest des Privatrechners abgrenzen. So kann man den Zugriff auf Drucker, Zwischenablage, Verzeichnisse, Kamera und Mikrofon unterbinden. Wem das noch nicht ausreicht, der kann mit USB-Stick-basierten Lösungen wie etwa dem Igel UD Pocket sogar erreichen, dass der Rechner für den Remote Desktop mit einem eigenen Betriebssystem startet. So ist die Abschirmung perfekt, und über Cloud Printing kann der Nutzer von einem solchen Rechner aus dennoch sicher drucken. Durch Remote Desktops besteht für die Beschäftigten zudem vollständige Freiheit bei der Wahl des Endgeräts, ohne dass das Betriebssystem oder dessen Version einen Einfluss auf die Umsetzung der Geschäftsprozesse hätte.
Bring Your Own Device passt vielleicht nicht für jedes Unternehmen, aber es gibt viele Anwendungsbereiche, in denen BYOD die Erwartungen von Mitarbeitern und Arbeitgebern gut erfüllen kann. Dank der aktuellen MDM-Systeme und der schon lange etablierten Remote-Desktop-Lösungen steht BYOD technisch wie auch rechtlich nichts mehr im Weg.
Carsten Mickeleit ist CEO der Cortado Holding.