Immer mehr Unternehmen stellen ihren Speicher auf die schnellen SSDs um. Dabei vergessen viele, dass die Flash-Festplatten nicht nur Vorteile mit sich bringen, sondern auch erhebliche Risiken, etwa bei der Wiederherstellung von Daten.
Solid State Drives (SSD) versprechen wesentlich schnellere Schreib- und Lesegeschwindigkeiten als herkömmliche Festplatten und gelten dank der Bauweise ohne bewegliche Teile auch als robuster als ihre klassischen Speichergenossen mit Magnetplatten und Schreib-/Leseköpfen. Damit versprechen sie vor allem im Unternehmenseinsatz einen erheblichen Zugewinn an Effizienz. Die teuren Festplattenpreise nach der Flutkatastrophe in Thailand haben in den letzten 12 Monaten ihr Übriges dazu getan, dass die schnellen Speicher inzwischen fest zu den meisten IT-Landschaften gehören. Knapp ein Drittel der deutschen Unternehmen setzt die Speicher heute ein. Meist stecken die Flash-Laufwerke noch in Desktop-PCs, etwa an neuralgischen Arbeitsplätzen oder in der Führungsetage: Doch auch im Storage-Bereich arbeitet erst etwas mehr als jeder fünfte Unternehmen schon zumindest teilweise mit SSDs.
Gerne wird dabei allerdings vergessen, dass die Flash-Renner auch erhebliche Risiken mit sich bringen und einigen Gebieten sogar deutlich gefährlicher sind als ihre magnetischen Vorfahren. Laut einer aktuellen Umfrage von Kroll Ontrack sehen 48 Prozent der Unternehmen keinerlei Risiken für ihre Daten beim Einsatz von SSDs. Diese Gutgläubigkeit kann für Unternehmen sehr schnell zu einer ernsthaften Gefahr werden. Denn so praktisch SSDs auch sind, so haben doch auch sie ihre ganz speziellen Schwachpunkte, die unbedingt beachtet und entsprechend abgesichert werden sollten. (siehe auch: So bleiben SSDs fit wie am ersten Tag)
Eines der häufigsten und zugleich gravierendsten Probleme bei Datenverlusten auf SSDs ist beispielsweise die Verschlüsselungsfunktion. Bei den meisten SSDs ist sie als feste Funktion bereits eingebaut. Das bringt jedoch den Nachteil mit sich, dass die Schlüssel bei den Herstellern liegen, die sie normalerweise selbst im Notfall nicht herausrücken. Selbst für ihren eigenen Datenrettungsdienst stellen einige Hersteller die Schlüssel nicht zur Verfügung. Im Havariefall wird die Wiederherstellung der Daten damit extrem kompliziert bis unmöglich. Allerdings sind sich nur 31 Prozent der IT-Verantwortlichen überhaupt bewusst, dass es entsprechende Probleme geben kann.