Gefährlich

Firmen schlampen bei der Datenlöschung

17. November 2010, 15:15 Uhr | Elke von Rekowski
In vielen Firmen gibt es zwar einen Papiershredder, beim Löschen sensibler Daten von Speichermedien herrscht jedoch große Arglosigkeit. (Foto: verinize - Fotolia.com)

Wenn es um das Thema Datenlöschung geht, sind viele Unternehmen zu arglos. Weniger als die Hälfte der Firmen löscht regelmäßig ihre Speichermedien, um sensible Daten von alten Rechnern und Festplatten zu entfernen.

Das ist das Ergebnis einer weltweiten Umfrage von Kroll Ontrack. Auch die 49 Prozent der Unternehmen, die systematisch eine Datenlöschungsmethode einsetzen, können sich nicht in Sicherheit wiegen. Immerhin 75 Prozent dieser Firmen löschen ihre Daten nicht sicher und begeben sich somit in Gefahr, Opfer von Datendiebstahl oder Veruntreuung zu werden. »Drei Viertel der befragten Unternehmen löschen ihre Informationen, indem sie Laufwerke lediglich neu formatieren, sie physikalisch zerstören beziehungsweise wissen gar nicht Bescheid, wie sie ihre Daten löschen«, sagt Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack. Der Experte warnt: Beim einfachen menügesteuerten Löschen werden die physikalischen Ladezustände der einzelnen Speichersektoren und damit die Informationen überhaupt nicht geändert. »Die einzelnen Sektoren werden lediglich zum Überschreiben frei gegeben. Was aber dann nicht unbedingt geschehen muss. Auch das Neuformatieren lässt die eigentlichen Daten zuerst unberührt. Es beseitigt nur die Einträge im zentralen Inhalts-Verzeichnis, die auf die Speicheradressen hinweisen«, erklärt Böhret. Auch die physikalische Zerstörung einer Festplatte sei keine Methode mit Sicherheitsgarantie. »Unsere Experten stellen seit mehr als 25 Jahren immer wieder Daten von extrem zerstörten Laufwerken wieder her, so wie im Fall der Raumfähre Columbia, als die Inhalte einer Festplatte sogar den Absturz der Raumfähre und die Hitzeeinwirkung bei Eintritt in die Atmosphäre überlebten«.


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