Dass Flash klassische Festplatten in absehbarer Zeit komplett ersetzen wird, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Obwohl Flash in den vergangenen Jahren bezahlbarer geworden ist, bleiben die Preisunterschiede zu herkömmlichen HDDS – vor allem im Enterprise-Umfeld - deutlich. »Flash ist noch teurer als herkömmliche Festplatten«, weiß auch NetApp-Manager Wagmüller. »Ich gehe nicht davon aus, dass sich die Preise in den nächsten drei bis fünf Jahren annähern werden.«
»Vergleicht man die Listenpreise diverser Hersteller, stellt sich eine Preisdifferenz von bis zu 1:15 beim Vergleich von SAS-Festplatten gegen SSD-Speicher heraus. Aus unserer Sicht wird sich eine Annäherung eher lang- als mittelfristig einstellen«, sagt auch Mark Salomon, Experte für Storage & Virtualisierung beim Systemhaus ACP IT Solutions.
Neben dem höheren Preis bereitet den Kunden vor allem die begrenzte Haltbarkeit der Chips bei Schreibvorgängen und die schwierigere Wiederherstellung von Daten Sorgen. »Da es sich bei SSDs um eine noch relativ neue Technologie handelt, die noch dazu nicht über einheitliche Standards verfügt, ist die Datenrettung deutlich schwieriger als bei klassischen HDDs«, sagt Datenrettungsspezialist Peter Böhret. SSDs besitzen zudem konstruktionsbedingt oft einen Controller mit unbekannter Software, die bei einer Datenrettung durch Re-Engineering »ausgetüftelt« werden muss. Kroll Ontrack habe jedoch mittlerweile Datenrettungs-Algorithmen und Prozeduren entwickelt, die eine große Menge von SSDs abdecken und zumindest bei diesen eine erfolgreiche Datenrettung ermöglichen, betont der Manager.