Auf Sturm stehen die Zeichen beim Storage-Spezialisten Adaptec. Die US-Firma feuerte überraschend ihren Verkaufsdirektor und entfernte Chief Executive Officer Sundi Sundaresh aus dem Board.
Der Machtkampf bei Adaptec eskaliert. Das Unternehmen feuerte John Noellert, den weltweiten Vertriebsleiter. Zudem musste CEO Sund Sundaresh seinen Sitz im Board of Directors des Unternehmens räumen.
Der Hintergrund der Aktion: Der Investor Steel Partners mit seinem Präsidenten Jack Kennedy an der Spitze versucht derzeit, die Kontrolle über Adaptec zu erlangen. Kennedy drückte den Beschluss durch, das Board der Firma von neun auf sieben Mitglieder zu verringern.
Bei dieser Gelegenheit wurden missliebige Kandidaten entsorgt. Kennedy wurde mittlerweile zum Vorsitzenden des Boards gewählt.
Es ist davon auszugehen, dass das Gremium im nächsten Schritt auch Chief Executive Officer Sundaresh entlässt. Im Budget für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2010 hat Adaptec »Restrukturierungskosten« in Höhe von 0,9 bis 1,1 Millionen Dollar ausgewiesen. Dabei könnte es sich um die Abfindungen für Noellert und weitere Manager der Firma handeln.
Ein Nachfolger für den Noeller, der bis zum 20. November als Vice President Worldwide Sales tätig war, gibt es bislang nicht. Eine Aktionärsversammlung der Firma, die ursprünglich für den 10. November vorgesehen war, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
Bei den Auseinandersetzungen auf der Führungsetage dürften auch die schwachen Finanzdaten von Adaptec mitspielen. Im zweiten Quartal des Finanzjahres 2010 (Ende: 2. Oktober 2009) wies die Firma einen Umsatz von 18,4 Millionen Dollar aus, rund 13,3 Millionen weniger als im Vorjahr.
Statt eines Gewinns wie im selben Quartal des Vorjahres (3,3 Millionen Dollar) verbuchte Adaptec dieses Mal einen Verlust von 3,8 Millionen Dollar. Das dürfte Steel Partners dazu animiert haben, das - aus ihrer Sicht – erfolglose Management umzubauen.
In den vergangenen Wochen hatte die Führung von Adaptec einen Abwehrkampf gegen Steel Partners geführt. Wie sich jetzt zeigt, setzte sich der Investor und Großaktionär durch.